U.S.-Vorwahlen Rückschlag für Trump in Wisconsin

Bei Vorwahl der Demokraten siegt Sanders gegen Clinton.

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Washington. Rückschlag für Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur: Bei den Vorwahlen der US-Republikaner am Dienstag im Bundesstaat Wisconsin hat der rechtspopulistische Immobilienmilliardär eine deutliche Niederlage gegen den Senator Ted Cruz einstecken müssen. Bei den Demokraten, die ebenfalls in Wisconsin über ihren Kandidaten abstimmten, unterlag die Favoritin Hillary Clinton klar dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders. Nach einer Hochrechnung des Senders CNN lag Cruz bei rund 50 Prozent, während Trump nur auf etwa 33 Prozent kam. Der Gouverneur von Ohio, John Kasich, landete abgeschlagen bei 14,5 Prozent. Bei den Demokraten erreichte Sanders laut CNN 56 Prozent, Clinton kam auf etwa 44 Prozent.

Weder für Trump noch Clinton ändern ihre Schlappen in dem Staat im Mittleren Westen jedoch etwas an ihrer Favoritenstellung. In der Zahl der im Laufe der Vorwahlen gesammelten Delegiertenstimmen für die Nominierungsparteitage im Juli liegen beide weiterhin klar vorn. Für Trump wird es jedoch nun womöglich schwieriger, im Zuge der weiteren Vorwahlen die für die Nominierung notwendige Mindestzahl von 1237 Delegiertenstimmen einzufahren. Der ultrakonservative Senator Cruz sprach in seiner Siegerrede dennoch von einem „Wendepunkt“ im Rennen der Republikaner. Seinen „unglaublichen Sieg“ in Wisconsin führte er darauf zurück, dass er die Republikanische Partei hinter sich vereine.

Tatsächlich hatte Cruz zuletzt eine Reihe prominenter Mitglieder des Partei-Establishments, das ihn lange abgelehnt hatte, für sich gewinnen können. Weite Teile des Establishments wollen eine Kandidatur Trumps unbedingt verhindern und stellen sich deshalb hinter Cruz. Unterstützung bekam der Senator unter anderem von mehreren bereits ausgeschiedenen Präsidentschaftsbewerbern, darunter dem Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker.

Die Chancen von Cruz, selbst die 1237 Delegiertenstimmen zusammen zu bringen, bleiben jedoch auch nach dem Sieg in Wisconsin gering. Während Trump etwa 740 Stimmen beisammen hat, sind es für Cruz nun etwa 500. Weitere Siege des Senators aus Texas könnten jedoch womöglich bewirken, dass auch Trump das Quorum verfehlt. In diesem Fall könnte es beim Parteitag in Cleveland zu einer Kampfabstimmung kommen.

Zur Pleite in Wisconsin erklärte das Trump-Wahlkampfteam im Internetdienst Twitter, Cruz sei „schlimmer als eine Marionette“. Er sei das „Trojanische Pferd der Parteibosse“, die Trump die Nominierung„ stehlen wollten. Der Immobilienmilliardär setzt darauf, durch einen deutlichen Sieg bei den nächsten anstehenden Vorwahlen der Republikaner am 19. April in seinem Heimatstaat New York neuen Schwung in seine Kampagne zu bringen. Diese war zuletzt unter anderem durch seine widersprüchlichen Äußerungen zu Abtreibungen ins Straucheln geraten.

Bei den Demokraten rief ein jubelnder Bernie Sanders nach seinem Sieg in Wisconsin aus: “Wir haben einen Sieg zum Sieg, einen Weg ins Weiße Haus.„ Doch bleiben die Chancen des Senators, Clinton noch einholen zu können, eher gering. Laut einer CNN-Schätzung liegt die Ex-Außenministerin mit rund 1770 Delegiertenstimmen weit vor Sanders, der demnach auf knapp 1100 kommt. dja/lan