Salman Rushdie sieht Meinungsfreiheit in Gefahr

Berlin (dpa) - Der britische Schriftsteller Salman Rushdie („Die satanischen Verse“) sieht die Meinungsfreiheit in Gefahr.

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„Wir leben in einer Zeit, in der wir Gefahr laufen, beim Eintreten für die Meinungsfreiheit zurückzufallen“, schreibt Rushdie in einem Gastbeitrag für die „Welt“. „Deshalb ist es wichtig, diese Werte gerade jetzt noch einmal zu betonen. Es ist wichtig, dass wir Stellung beziehen. Dass wir standhaft sind. Dass wir sagen: Dies ist die Welt, in der wir leben möchten.“

Mit Blick auf den Terroranschlag gegen die französische Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“, die Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte, schreibt Rushdie: „Und um in dieser Welt zu leben, muss es in Ordnung sein, dass es diese Karikaturen gibt. Wir müssen nicht versuchen, uns dafür zu entschuldigen, dass es diese Karikaturen gibt.“ Die Akzeptanz solcher Karikaturen gehöre zu einer offenen Gesellschaft.

Der Schriftsteller kritisierte: „Am Anfang waren alle Charlie. Heute sind die #jesuischarlie-Hashtags wieder verschwunden. Dafür gibt es viele ,Wenns’ und ,Abers’“. „Wie würde ein respektvoller Cartoon wohl aussehen? Die Form als solche existiert gar nicht“, so Rushdie. „Die Form der Cartoons erfordert Respektlosigkeit.“