Los Angeles/USA Sicherheitsalarm nach Tunneleinsturz in früherem US-Akw Hanford

Behörden: Keine Hinweise auf nukleare Verseuchung.

In „Hanford Site“ wurde 1944 der erste große Plutonium-Reaktor der Welt in Betrieb genommen. Heute dient die Anlage als Entsorgungsstätte für verstrahltes Material.

Foto: Ted S. Warren

Los Angeles. Nach dem Einsturz eines unterirdischen Atommülllagers in der gigantischen Nuklearanlage Hanford Site im Westen der USA ist am Dienstag Sicherheitsalarm ausgelöst worden. Allerdings gab es nach Angaben der Behörden keine Hinweise, dass bei dem Unglück in der stillgelegten Anlage im Bundesstaat Washington radioaktives Material freigesetzt wurde. In Hanford wurde im Zweiten Weltkrieg das Plutonium für die beiden Atombomben hergestellt, die von den USA kurz vor Kriegsende in Japan abgeworfen wurden.

Der Alarm wurde um 08.26 Uhr Ortszeit (17.26 Uhr MESZ) ausgelöst. Bei einer Routine-Inspektion wurde nach Angaben des Energieministeriums festgestellt, dass eine sechs mal sechs Meter große Geländefläche eingebrochen war. Hunderte Beschäftigte wurden den Angaben zufolge aus der Anlage fortgebracht. Verletzte gab es nicht. Andere Angestellte in weiter vom Unglücksort entfernten Einrichtungen wurden angewiesen, nicht nach draußen zu gehen, Lüftungsanlagen dicht zu machen und vorerst nichts zu trinken oder zu essen.

In dem eingestürzten Bereich befindet sich nach Angaben des Ministeriums radioaktiv verseuchtes Material. Es ist auf Eisenbahn-Waggons geladen. Das frühere Akw liegt rund 300 Kilometer südöstlich der Großstadt Seattle am Columbia-Fluss. Das Atomkraftwerk wurde 1987 stillgelegt. Das gesamte Gelände Hanford Site gilt als die größte Atommülldeponie auf dem amerikanischen Kontinent. ao/ogo AFP