Türkei Sieben Polizisten bei Anschlag in Türkei getötet
Diyarbakir (AFP) Bei einem Bombenanschlag in Diyarbakir im kurdischen Südosten der Türkei sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen sieben Polizisten getötet worden. 27 Menschen seien bei der heftigen Explosion am Donnerstag verletzt worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur AFP.
Demnach explodierte die Bombe, als ein Polizeibus am Busbahnhof der Stadt vorüberfuhr.
Der Bombenanschlag erfolgte einen Tag, bevor Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zu einem seltenen Besuch nach Diyarbakir kommt. Diyarbakir ist die größte Stadt in den kurdischen Gebieten und seit langem ein Unruheherd. Polizei und Armee gehen seit Monaten in den kurdischen Städten im Südosten Anatoliens mit großer Härte gegen Guerillakämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor.
Der Kurdenkonflikt in der Türkei war im vergangenen Sommer nach zwei Jahren relativer Ruhe wieder eskaliert. In Diyarbakir und anderen kurdischen Städten gibt es seitdem heftige Straßenkämpfe mit zahlreichen Opfern auf beiden Seiten. Die Regierung hat angekündigt, die PKK zu zerschlagen. Die türkische Luftwaffe fliegt regelmäßig Angriffe auf die Lager der PKK in den Bergen im Nordirak, doch hält die Gewalt weiter an. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte diese Woche, seit der Eskalation des Konflikts im Juli seien 355 Mitglieder der Sicherheitskräfte und 5359 PKK-Anhänger getötet worden. Eine Bestätigung der Opferzahl bei den Rebellen von unabhängiger Seite gab es nicht.
Insgesamt wurden mehr als 40.000 Menschen getötet, seitdem die PKK 1984 im Kampf für die Unabhängigkeit der Kurdengebiete zu den Waffen griff. Die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die nach Einschätzung der türkischen Behörden eine Untergruppe der PKK sind, bekannten sich zu zwei Selbstmordanschlägen in der Hauptstadt Ankara, bei denen im Februar und März insgesamt 65 Menschen getötet wurden. Auch in der Metropole Istanbul gab es zwei blutige Anschläge, für die die Regierung aber die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich machte.