Steine auf dem Weg

Der Ausspruch der stellvertretenden amerikanischen Außenministerin ist wohl nicht so böse gemeint. So redet man intern schon mal. Trotzdem können beide Seiten aus der kleinen Affäre lernen. Die USA, dass sich das Abhören von Regierungskommunikation auch gegen sie wenden kann und am besten unterbleibt.

Und die Europäer, dass sie mit ihren Treueschwüren zur transatlantischen Freundschaft etwas lässiger umgehen sollten. Für die Amerikaner sind auch die Europäer im Zweifel bloß Steine auf dem globalen Spielfeld, die mal nützlich sind, mal im Weg liegen. Die USA definieren ihre Linie selbst. Das schwächt die Position des Westens beim Thema Ukraine und ist ein schwerer Fehler. Die Bundeskanzlerin wird bald nach Washington reisen. Sie sollte dort Klartext reden. Nicht nur über das Abhören ihres Handys.