Tote und Verletzte nach Angriffen auf Gaza

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen eskaliert die Gewalt von Tag zu Tag. Bei israelischen Luft-, Panzer- und Artillerieangriffen kamen am Dienstag nach palästinensischen Angaben fünf unbeteiligte Jugendliche ums Leben.

Die Teenager hätten Fußball gespielt, als die Granate in einem benachbarten Haus eingeschlagen sei, berichteten Anwohner. Weitere 19 Menschen seien bei weiteren Angriffen verletzt worden.

In einer Spirale aus Gewalt und Gegengewalt feuerten militante Palästinenser eine selbst gebaute Kassam-Rakete sowie vier Mörsergranaten auf das israelische Grenzgebiet ab. Dort leben 10 000 Menschen. Bei den Angriffen wurde kein Israeli verletzt. Die israelische Armee bestätigte den Angriff, bei dem die Jugendlichen getötet wurden. Soldaten hätten in die Richtung geschossen, aus der unmittelbar zuvor militante Palästinenser vier Mörsergranaten auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert hätten, sagte ein Armeesprecher.

„Es sieht so aus, als ob bedauerlicherweise unbeteiligte Zivilisten getroffen worden sind.“ Die Armee suche keine Eskalation, sagte der Sprecher. Er beschuldigte die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas-Organisation, die Zivilbevölkerung als Schutzschild für Angriffe auf Israel auszunutzen.

Zuvor waren bereits 19 Palästinenser verletzt worden. Ein Armeesprecher begründete die Angriffe mit dem fortwährenden Granaten- und Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Ziel der Luftangriffe seien Tunnel, Werkstätten zur Waffenherstellung sowie mehrere Einrichtungen militanter Gruppen gewesen. Durch die Tunnel hätten Terroristen nach Israel geschleust werden sollen. Ein weiterer Angriff habe am Dienstag einer Gruppe militanter Palästinenser gegolten, die eine Panzerabwehrgranate abfeuern wollten.

Nach Angaben der israelischen Armee sind seit Jahresbeginn bereits mehr als 130 Granaten und Raketen aus dem Gazastreifen auf israelischem Gebiet eingeschlagen, allein über 60 in der zurückliegenden Woche.

Militärische und politische Führung der Hamas im Gazastreifen reagierten unterschiedlich. Hamas-Sprecher Taher al-Nunu rief alle Gruppen auf, eine Waffenruhe einzuhalten. Der militärische Flügel kündigte hingegen an, auf jeden israelischen Angriff zu reagieren.