Traum von der Macht
Das Experiment „Offene Vorwahlen“ nach US-Vorbild hat sich als erfolgreiche Sauerstoffzufuhr für die „Parti Socialiste“ erwiesen. Fast drei Millionen Wähler haben die Sozialisten mobilisiert und damit eine neue Dynamik in Gang gesetzt.
Da ist zu verschmerzen, dass die Wahlen keinen französischen Obama hervorgebracht haben, sondern nur einen Altbekannten: François Hollande.
Diesem scheint aber das Kunststück zu gelingen, nicht nur die zersplitterte Linke hinter sich zu scharen, sondern auch die bürgerliche Mitte neugierig zu machen. Fünf Jahre unter Nicolas Sarkozy haben die Franzosen ermüdet.
Dessen Versprechen, ihnen zu mehr Kaufkraft zu verhelfen, blieb unerfüllt. Gleichwohl sollten sich die Sozialisten vor Überheblichkeit hüten. Sarko ist noch längst nicht abgewählt.