Besuch bei Soldaten Überraschender Besuch: Steinmeier in Afghanistan

Kabul (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist bei einem unangekündigten Afghanistanbesuch in Kabul mit Präsident Aschraf Ghani zusammengetroffen. Zum Inhalt der Gespräche gab es aus dem Präsidialamt und dem afghanischen Präsidentenpalast zunächst keine Informationen.

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Begonnen hatte Steinmeier seinen Afghanistanbesuch am Morgen im Bundeswehrlager in Masar-i-Scharif. Dort hatte er die Erwartung der Bundesregierung geäußert, „dass auch die afghanische Regierung mehr Eigenverantwortung“ für die Sicherheit im eigenen Land übernehme.

Steinmeier betonte auch, die afghanische Regierung müsse ihre „politische Aufgabe“ erfüllen und „die unterschiedlichen Faktionen und Gruppierungen in Afghanistan näher zueinander führen und versöhnen“.

Nach dem Gespräch mit dem Präsidenten wollte Steinmeier auch den Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah treffen, der zusammen mit Ghani die sogenannte Einheitsregierung bildet. Die gilt als zerstritten und ineffektiv. Geber wie Deutschland fordern zunehmend verärgert, dass die Regierungspartner angesichts der immer gefährlicheren Sicherheitslage ihre Konflikte beilegen. Die radikalislamischen Taliban gewinnen landesweit an Macht und Boden.

Der Besuch war aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen nahm Steinmeier nur einen Teil seiner Delegation von Masar-i-Scharif nach Kabul mit.

Ende Mai war vor der deutschen Botschaft in Kabul eine riesige Bombe explodiert und hatte rund 150 Menschen getötet. Teile der Botschaft wurden verwüstet. Steinmeier sollte auch den deutschen Botschafter Walter Haßmann treffen. Eine Besichtigung des Botschaftsgeländes sei aber nicht geplant, hieß es aus Sicherheitskreisen.

In Masar-i-Scharif hatte Steinmeier am Morgen den deutschen Soldaten für ihren Einsatz gedankt. Ihre Arbeit ebenso wie die der Polizisten und zivilen Helfer verdiene Respekt und Anerkennung, sagte er. „Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie hier Großes leisten.“

Derzeit sind in Afghanistan noch knapp 1000 deutsche Soldaten im Rahmen des Nato-Einsatzes „Resolute Support“ stationiert.