Trump: Werde benachteiligt US-Wahlkämpfer uneins über Genauigkeit von Meinungsumfragen
Washington (dpa) - In der Endphase des US-Wahlkampfes ist ein erbitterter Streit um die Glaubwürdigkeit von Meinungsumfragen entbrannt. Der in den meisten Umfragen zurückliegende Republikaner-Kandidat Donald Trump bemängelt, die Umfragen-Methodik einiger großer Institute benachteilige ihn.
Sie berücksichtigten zu wenig, dass er neue Wählerschichten mobilisiert habe, und sie bewerteten Abrück-Effekte von den Republikanern zu stark, beklagte Trump.
Eine Umfrage im Auftrag des Senders ABC News kommt auf einen Vorsprung Clintons von zwölf Prozentpunkten im landesweiten Vergleich. Andere Studien, etwa der University of South California im Auftrag der „Los Angeles Times“ sehen Clinton dagegen nur um einen Prozentpunkt vorne. Die Umfrage der konservativen Rasmussen Reports sehen sogar noch immer einen Vorsprung für Trump.
Plattformen wie „RealClearPolitics“ oder der „HuffPostPollster“ sammeln alle Umfragen und bilden Durchschnittswerte. Die Werte liegen aber so deutlich auseinander, dass auch diese Methode Fragen aufwirft.
Nach Angaben von Patrick Murray, dem Leiter des Umfrageinstitutes der Monmouth University, sind die Abweichungen kein Einzelfall. 2012 hatten die Erhebungen zum gleichen Zeitpunkt eine Spannbreite von sechs Prozentpunkten, 2008, als Barack Obama gegen John McCain siegte, sogar von 13 Punkten. Obama gewann schließlich mit einem Vorsprung von etwas mehr als sieben Punkten. „In den letzten sieben Tagen sollte sich das wieder annähern“, sagte Murray der Deutschen Presse-Agentur.
Methodisch unterscheiden sich die Umfragen vor allem darin, ob in regelmäßigen Abständen - wie etwa bei der „Los Angeles Times“ - immer die gleichen Menschen befragt werden, oder ob neue Befragte dazu kommen und die Demoskopen so über die Zeit Rückschlüsse aus Unterschieden oder Parallelen in den Aussagen ziehen können.
Allerdings lag ausgerechnet die „Los Angeles Times“ mit ihrer Methode bei der jüngsten Präsidentschaftswahl 2012 am nächsten an der Wahrheit. Andere Institute weigern sich, kurz vor der Wahl noch einmal Umfragen zu veröffentlichen, um nicht falsch liegen zu können.
Für den Wahlausgang entscheidend sind ohnehin die Ergebnisse in jedem der 50 Bundesstaaten, nicht der landesweite Stimmenanteil. Und hier liegt Clinton ebenfalls deutlich vorn.