USA: Erdogans Armee-Umbau beeinträchtigt Kampf gegen den IS
Aspen (dpa) - Die Umwälzungen im türkischen Militär erschweren aus Sicht des US-Geheimdienstdirektors James Clapper den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). „Es hat einen Effekt, weil alle Bereiche des türkischen Sicherheitsapparat betroffen sind.“
„Viele unserer Ansprechpartner wurden aus dem Weg geräumt oder festgenommen. Es steht außer Frage, dass das unsere Kooperation mit den Türken zurückwerfen und schwieriger machen wird“, sagte Clapper bei einer Sicherheitskonferenz in Aspen.
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan entließ in der Nacht zum Donnerstag per Dekret 1684 Offiziere unehrenhaft aus den Streitkräften, 149 davon im Generalsrang. Das entspricht weit mehr als einem Drittel aller Generäle des Nato-Mitglieds.
Nach türkischen Regierungsangaben wurden seit dem Putschversuch vor zwei Wochen mehr als 15.800 Menschen festgenommen, etwa 10.000 davon aus dem Militär.
Die Türkei ist für die USA ein äußert wichtiger Partner im Kampf gegen den IS. Die von Washington angeführte Allianz fliegt von der türkischen Nato-Basis Incirlik aus Luftangriffe gegen die Terrormiliz.