Aufspüren von Geldquellen USA und Katar unterzeichnen gemeinsames Anti-Terror-Abkommen
Doha (dpa) - In der Krise am Golf haben die USA und Katar ein gemeinsames Anti-Terror-Abkommen unterzeichnet. Beide Länder würden künftig mehr tun, um die Geldquellen von Terrorgruppen aufzuspüren.
Das erklärte US-Außenminister Rex Tillerson nach einem Treffen mit seinem katarischen Kollegen Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. Zudem wollten die USA und Katar stärker kooperieren und Informationen austauschen.
Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten vor mehr als vier Wochen alle Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Blockade über das Land verhängt. Sie werfen dem Emirat die Unterstützung von Terrorgruppen und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran vor.
In einem umfangreichen Forderungskatalog verlangen sie unter anderem von Katar, seinen Nachrichtenkanal Al-Dschasira zu schließen. Unklar ist, ob das neue Anti-Terror-Abkommen zwischen den USA und Katar ihre Haltung beeinflussen wird.
Zuletzt hatten die vier Länder mit neuen Sanktionen gegen Katar gedroht. Das kleine, aber reiche Emirat wies die Vorwürfe als Propaganda zurück und gab bisher keine Signale, auf die Forderungen seiner Kontrahenten eingehen zu wollen.
Das Abkommen sei seit mehr als einem Jahr vorbereitet worden und stehe nicht in Verbindung zu dem derzeitigen Konflikt am Golf, erklärte Tillerson weiter. Er sei in die Golf-Region gereist, um die Vermittlungsbemühungen Kuwaits zu unterstützen.
Tillerson hatte am Montag in Kuwait zu Beginn seiner Reise an den Golf zunächst den dortigen Emir Scheich Ahmed getroffen. Am Mittwoch wird er in der saudischen Hafenstadt Dschidda erwartet, wo sich die Außenminister der vier Blockade-Staaten treffen.
Katar ist für die USA ein wichtiger Verbündeter. Dort befindet sich der größte US-Militärstützpunkt der Region. Auf der Luftwaffenbasis Al-Udeid sind mehr als 10 000 US-Soldaten stationiert. Katar ist zugleich der weltweit größte Exporteur von Flüssiggas. Die Sanktionen setzen die Wirtschaft des Emirats unter Druck.