19-Kilometer-Neubau USA verurteilen neue russische Brückenverbindung zur Krim

Washington (dpa) - Einen Tag nach der Eröffnung durch Präsident Wladimir Putin ist die umstrittene Brücke auf die Halbinsel Krim für den Auto-Verkehr freigegeben worden.

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Schon in der ersten Betriebsstunde am Mittwochmorgen nutzten mehr als 1100 Autofahrer die 19 Kilometer lange Brücke, wie die Betreiber mitteilten. Das mehr als drei Milliarden Euro teure Bauwerk verbindet das russische Kernland mit der Halbinsel Krim, die Russland 2014 von der Ukraine annektiert hat.

Die EU und das US-Außenministerium nannten die Brücke eine Verletzung der ukrainischen Souveränität. Aus Sicherheitsgründen darf das Bauwerk vorerst nur von Autos genutzt werden, nicht von Lastwagen. Die Bahnstrecke auf der Brücke soll Ende 2019 in Betrieb gehen.

Die USA haben den Bau und die Teileröffnung einer Brücke zwischen Russland und der Halbinsel Krim verurteilt. Der Brückenbau sei ohne die Zustimmung der Regierung der Ukraine erfolgt, heißt es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums.

„Die Krim ist Teil der Ukraine“, hieß es in dem Text weiter. Der Brückenbau zeige nicht nur, dass Russland versuche, die ungesetzliche Vereinnahmung der Halbinsel zu untermauern.

Er bereite der Ukraine zudem Probleme, weil die Größe der Schiffe, die darunter die Meerenge Straße von Kertsch passieren können, limitiert sei. „Wir erneuern hiermit unseren Standpunkt, uns der Souveränität der Ukraine verpflichtet zu fühlen“, heißt es in dem Statement weiter. Russland hatte die Halbinsel im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum ins eigene Staatsgebiet aufgenommen.

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht die neue Brücke als ein Symbol von „Einheit und Freiheit“ Russlands. Mit 19 Kilometern ist das Bauwerk die längste Brücke Russlands und Europas. Putin setzte sich selbst ans Steuern eines Lastwagens, um die Brücke an der Spitze einer Lkw-Kolonne zu eröffnen.