Weiteres deutsches Todesopfer in Tunesien
Berlin (dpa) - Nach dem blutigen Terroranschlag in Tunesien gibt es ein zweites deutsches Todesopfer. Dies teilte das Auswärtige Amt nach der Identifizierung weiterer Leichen mit.
Zur Identität des zweiten deutschen Todesopfers äußerte sich das Auswärtige Amt nicht. Ein Sprecher gab auch keine Auskunft, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt. Er sagte nur: „Es gibt gegenwärtig keine Hinweise auf weitere deutsche Opfer. Da nach unserem Kenntnisstand die Identifizierung aller Opfer noch nicht abgeschlossen ist, können wir dies aber auch noch nicht völlig ausschließen.“ Eine Urlauberin aus Deutschland wurde verletzt.
Unterdessen haben die Innenminister von Deutschland, Großbritannien und Frankreich Tunesien Hilfe im Kampf gegen Terrorismus versprochen.
„Wir sind hierhergekommen, um Solidarität zu zeigen mit dieser jungen und immer noch verletzlichen Demokratie“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Sousse. „Wir sind entschlossen zu zeigen, dass Freiheit stärker ist als Terrorismus.“
Deutschland unterstütze die Maßnahmen Tunesiens zum Schutz der Touristen, sagte de Maizière. „Wir wissen um die Bedeutung des Tourismus für Tunesien, haben aber auch Verantwortung gegenüber dem Schutz deutscher Staatsbürger.“ Er versprach: „Wir geben unsere Reiseempfehlungen verantwortungsvoll und umsichtig.“ Deutschland rät nicht generell von Reisen nach Tunesien ab, empfiehlt aber Besuchern, „besondere Vorsicht walten zu lassen“.
Großbritanniens Innenministerin Theresa May betonte: „Wir werden gemeinsam daran arbeiten, unsere Werte zu verteidigen.“ Es gehe darum gemeinsam sicherzustellen, „dass die Terroristen nicht gewinnen“.
Drei Tage nach dem Terroranschlag besuchten die europäischen Minister das Strandhotel „Imperial Marhaba“ in Sousse, den Ort der Attacke vom Freitag. Dort hatte ein tunesischer Student 38 Menschen erschossen, bevor er selbst getötet wurde.
Die Polizei hat mehrere Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitskräfte würden jeden verfolgen, der in das Attentat verstrickt sei, sagte der tunesischen Innenminister Mohamed Najem Gharsalli.
Die Verdächtigen gehörten zu einem Netzwerk, das den Attentäter unterstützt habe. Einzelheiten nannte Gharsalli nicht, auch nicht die Zahl der Festgenommenen.