AfD-Gründer Lucke will endlich „Ruhe im Karton“
Berlin (dpa) - Eine Woche vor dem Bundesparteitag der AfD hat Parteigründer Bernd Lucke die Mitglieder aufgerufen, mit ihrem Votum den Streit in der Parteispitze zu beenden. In einem Schreiben, das am Samstag an alle AfD-Mitglieder ging, forderte Lucke: „Und dann muss Ruhe im Karton sein.“
Die AfD müsse sich endlich wieder Sachthemen wie einer kontrollierten Zuwanderung, dem Schutz der traditionellen Familie und der Kritik an der Eurorettungspolitik widmen.
„Was wir nicht brauchen, sind persönliche Angriffe, haltlose Gerüchte und gezielte Verleumdungen“, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Lucke wehrte sich gegen das Etikett „wirtschaftsliberal“, das ihm einige Parteikollegen verpasst hatten. Er sei konservativ und dies sei auch „der Wesenskern“ der AfD.
Luckes größte Rivalin im Kampf um den Parteivorsitz ist die bisherige Co-Vorsitzende Frauke Petry. Lucke wirft ihr vor, sie versuche, mit populistischen Parolen Wählerschichten am äußeren rechten Rand zu gewinnen. In seinem Brief an die Mitglieder warnte der Parteichef vor Fundamentalopposition. Sollte sich die Union eines Tages ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Positionen der AfD öffnen, so sei eine Koalition für ihn denkbar, betonte Lucke.