Bürger trotz Gorleben-Ausbaustopps skeptisch
Lüchow (dpa) - Nach dem überraschenden Ausbaustopp für ein mögliches Atommüll-Endlager im niedersächsischen Gorleben bleibt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg skeptisch. „Gorleben ist angezählt, aber keinesfalls aus dem Rennen“, sagte der Sprecher der Initiative, Wolfgang Ehmke.
Die Argumente gegen Gorleben als Endlager für hoch radioaktiven Abfall seien aber erdrückend und nicht widerlegbar. „Deshalb brauchen wir keinen Quasi-Baustopp und auch keinen Gorleben-Dialog, sondern leiten jetzt den Nachruf ein.“
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte am Donnerstag mitgeteilt, vor zwei Wochen einen Ausbaustopp angeordnet zu haben. Zugleich einigten sich Bund und Länder am Donnerstag darauf, Ende 2014 bundesweit mit einer Endlager-Erkundung zu beginnen. Röttgen betonte zudem, dass jeder Anschein einer Vorfestlegung auf Gorleben vermieden werden müsse. Als Vergleichsstandort bleibe Gorleben aber erhalten.
„Unsere wichtige Forderung ist, dass nach dem unvermeidbaren Ende von Gorleben einer neuen Endlagersuche eine umfassende Atommülldebatte vorgeschaltet werden muss“, sagte Ehmke.