De Maizière: Gewerkschaften müssen von hohen Forderungen runter
Berlin (dpa) - Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet schwierige Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst. Unmittelbar vor Beginn der Tarifrunde für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen warf er den Gewerkschaften überzogene Forderungen vor.
Eine Umsetzung würde beim Bund Mehrkosten von zwei Milliarden Euro pro Jahr verursachen, bei den Kommunen sogar sechs Milliarden Euro. „Diese Spielräume sehe ich nicht“, sagte de Maizière am Mittwochabend in Berlin.
Die Tarifverhandlungen beginnen an diesem Donnerstag in Potsdam. Verdi und Beamtenbund fordern einen Sockelbetrag von 100 Euro mehr pro Monat. Dazu soll ein Gehaltszuwachs von 3,5 Prozent kommen. Im Schnitt würde dies ein Lohnplus von sieben Prozent bedeuten. In anderen Tarifbereichen hatten die Gewerkschaften zwischen 5 und 5,5 Prozent gefordert.
Im öffentlichen Dienst gebe es anders als von den Gewerkschaften behauptet keinen Nachholbedarf beim Gehalt, sagte de Maizière, der Verhandlungsführer der Arbeitgeber bei der Tarifrunde ist. „Von diesen hohen Forderungen müssen die Gewerkschaften zunächst runter.“ De Maizière deutete an, dass die Arbeitgeber zunächst kein Angebot vorlegen würden.