dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Kapitän und Besatzungsmitglied von Flüchtlingsschiff festgenommen
Catania (dpa) - Die italienische Polizei hat den Kapitän und ein Besatzungsmitglied des vor der libyschen Küste gekenterten Flüchtlingsschiffes festgenommen. Sie waren unter den 27 Überlebenden der Katastrophe, die am späten Abend im Hafen der sizilianischen Stadt Catania eintrafen. An Bord des Schiffs, das in der Nacht zum Sonntag gekentert war, sollen nach Angaben eines Überlebenden bis zu 950 Menschen gewesen sein. Nur 28 wurden gerettet. Als Reaktion auf die jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer will die EU die Seenothilfe massiv ausweiten.
Auschwitz-Prozess in Lüneburg beginnt
Lüneburg (dpa) - Einer der wohl letzten großen Auschwitz-Prozesse beginnt heute in Lüneburg. Wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300 000 Fällen muss sich der frühere SS-Mann Oskar Gröning am Landgericht verantworten. Den mittlerweile 93-Jährigen erwartet eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren, sollte er verurteilt und für haftfähig erklärt werden. Gröning soll in Auschwitz-Birkenau geholfen haben, das von neu eingetroffenen Häftlingen zurückgelassene Gepäck wegzuschaffen. Immer mehr atypische Beschäftigung
Berlin (dpa) - Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten nicht in regulären Jobs: Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer stieg innrehalb von 20 Jahren um mehr als 70 Prozent. Sie sind befristet, in Teilzeit, Zeitarbeit oder geringfügig beschäftigt. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Fraktion der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. 1993 waren noch 4,4 Millionen Arbeitnehmer atypisch beschäftigt - 2013 bereits 7,6 Millionen.
Medien: USA verstärken wegen Iran Flottenpräsenz vor Jemen
Washington (dpa) - Die USA verstärken nach Medienberichten aus Sorge vor iranischen Waffenlieferungen an die schiitischen Huthi-Rebellen ihre Flotte vor der jemenitischen Küste. Das US-Militär habe den Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ zum Golf von Aden geschickt, berichtete das „Wall Street Journal“. Aufgabe sei, bis zu neun iranische Schiffe zu beobachten, die möglicherweise Waffen in den Jemen bringen könnten. Der Iran bestreitet, die Huthi-Rebellen mit Waffen auszurüsten. Die Aufständischen kämpfen in dem Land gegen Anhänger des geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Proteste in Baltimore gegen Polizeigewalt nach Tod von Schwarzem
Washington (dpa) - Der Tod eines schwarzen Verdächtigen im Polizeigewahrsam hat in der US-Stadt Baltimore Proteste ausgelöst. Der 25-Jährige erlitt vor gut einer Woche eine Rückenmarkverletzung, während er in einem Polizeiauto transportiert wurde, wie die Behörden der Stadt mitteilten. Er fiel ins Koma und starb. Ein Video zeigt, wie Beamte den Mann, der mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt war, in den Transporter zerrten. Dabei sei keine Gewalt angewendet worden, erklärte die Polizei. Der Fall ereignete sich inmitten einer Debatte in den USA über Polizeigewalt gegen Schwarze. Südkoreas Premierminister bietet Rücktritt an
Seoul (dpa) - Angesichts von Korruptionsvorwürfen hat Südkoreas Ministerpräsident Lee Wan Koo seinen Rücktritt angeboten. Lee habe Präsidentin Park Geun Hye, die Südamerika besucht, von seiner Absicht informiert, teilte eine Sprecherin des Präsidentenamts in Seoul mit. Der frühere Fraktionschef der Regierungspartei steht im Verdacht, Schmiergelder von einem Unternehmer angenommen zu haben. Lee ist erst seit Februar im Amt. Er bestreitet die Vorwürfe. Park muss dem Rücktritt noch zustimmen.