EKD-Ratsvorsitzender wünscht sich zwei neue Feiertage
Heinrich Bedford-Strohm will weitere Tage, an denen das "Land zur Besinnung" kommen kann.
Berlin. Der Reformationstag und der Buß- und Bettag sollten nach Auffassung des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm gesetzliche Feiertage werden. „Sowohl der Reformationstag als auch der Buß- und Bettag sind Tage, an denen ein Land zur Besinnung kommen kann“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland der Funke-Mediengruppe. Es seien Tage, an denen man „sich fragen kann: Wie wollen wir in unserem Land zusammen leben? Welche ethischen und kulturellen Grundlagen machen uns aus?“
Der Reformationstag wird am 31. Oktober begangen, der Buß- und Bettag ist ein variabler Feiertag in der zweiten Novemberhälfte. Wegen des Lutherjahres wird der Reformationstag 2017 einmalig bundesweit ein gesetzlicher Feiertag sein.
„Feiertage sind enorm wichtig für die moralische und soziale Infrastruktur Deutschlands. Es wäre ein tolles Zeichen, wenn die Politik einmal nicht allein für die Ökonomie, sondern für das Miteinander der Menschen neuen Freiraum schaffen könnte“, sagte Bedford-Strohm. Am besten wäre es, wenn beide Tage bundesweite Feiertage wären. „Wir sollten jetzt darüber nachdenken, wie wir zumindest einen der beiden Tage zu dauerhaften Feiertagen machen können. Das würde unserem Land sehr gut tun.“
Der Buß- und Bettag war bis 1994 bundesweiter gesetzlicher Feiertag. Mit dem Jahr 1995 wurde er fast überall gestrichen, nur in Sachsen ist er weiterhin ein Feiertag. Der Tag Mehrarbeit sollte die Belastung der Arbeitgeber durch die neue Pflegeversicherung ausgleichen. Bedford-Strohm nannte dies nun „kurzsichtig“. Er findet: „Grundsätzlich ist die Feiertagskultur unseres Landes ein Thema, über das wir neu sprechen müssen.“ (dpa)