Jagd auf Berliner Autobrandstifter bleibt erfolglos
Berlin/Düsseldorf (dpa) - Die Serie von Auto-Brandstiftungen in Berlin reißt nicht ab, die Zahl der Taten nimmt aber ab. In der Nacht zu Mittwoch wurden drei Autos angezündet, ein weiteres wurde durch die Flammen in Mitleidenschaft gezogen.
Der Staatsschutz prüfe mögliche politische Hintergründe, teilte die Polizei mit. In den Nächten zuvor waren jeweils rund ein Dutzend Fahrzeuge durch Brandstiftungen beschädigt worden, teilweise bis zu 20. Seit der Nacht zum Dienstag unterstützt die Bundespolizei ihre Berliner Kollegen.
Auch in Düsseldorf wurden am Mittwochmorgen vier Autos angezündet, ein fünftes wurde von den Flammen beschädigt. Nach Angaben der Polizei waren alle älteren Baujahres. Vor dem Hintergrund der Autobrände in Berlin geht die Polizei nach ersten Ermittlungen zwar von Brandstiftung aus, vermutet aber einen Trittbrettfahrer dahinter. Der Staatsschutz wurde wegen möglicher politischer Hintergründe informiert.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Knast forderte angesichts der Anschläge einige hundert zusätzliche Polizisten. Künast, die bei der Abgeordnetenhauswahl am 18. September als Spitzenkandidatin der Grünen antritt, sagte der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf die Stärke der Polizei: „Ich sehe im Augenblick Engpässe.“ Es gehe um „ein paar Hundert“ neue Polizisten. Der rot-roten Landesregierung warf Künast angesichts jahrelanger Brandanschläge Untätigkeit vor: „Der Senat hat sich drei Jahre nicht darum gekümmert, deswegen mussten sie jetzt auch das Angebot der Bundespolizisten annehmen.“
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) reagierte indes auf die Kritik aus verschiedenen Lagern, zu lasch vorzugehen: „Wir können nicht die ganze Stadt überwachen. Mehr Polizei auf den Straßen hilft nicht automatisch weiter“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“. „Wer jetzt schnelle Lösungen verspricht, will nur billig Wahlkampf machen.“