Vorverurteilung verbietet sich
Plagiats-Vorwürfe, die sich gegen eine Bildungsministerin richten, sind schweres Geschütz. Und bei Nicht-Zutreffen sogar üble Nachrede — das weiß auch derjenige, der sie erhoben hat. Dass er in der Deckung der Anonymität bleibt, ist mindestens schlechter Stil und verleiht dem Vorwurf nicht eben große Glaubhaftigkeit.
02.05.2012
, 19:06 Uhr
Dennoch geht die erste Reaktion Schavans, sie wolle dem Anonymus Rechenschaft geben, an der Sache vorbei. Ob die Plagiats-Vorwürfe zutreffen, lässt sich objektiv feststellen und ist nicht Sache eines Zwiegesprächs.
Bis zum Urteil der Promotionskommission der Uni Düsseldorf gilt jedenfalls: Zugunsten der Ministerin ist zu unterstellen, dass sie akademisch sauber gearbeitet hat.