Heimatnah Zschäpe könnte von München nach Chemnitz verlegt werden
München · Beate Zschäpe, die im NSU-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, könnte in absehbarer Zeit von München in die Justizvollzugsanstalt (JVA) nach Chemnitz verlegt werden. Dies ist eine von zwei Möglichkeiten, die nach Angaben aus Justizkreisen derzeit geprüft wird.
Zuerst hatte die Chemnitzer „Freie Presse“ darüber berichtet. Offizielle Angaben dazu gab es zunächst nicht. Von der JVA München-Stadelheim hieß es am Dienstag lediglich, noch sei Zschäpe in München. Es gebe aber Sondierungen, ob eine Verlegung Zschäpes möglich sei, entweder innerhalb Bayerns oder „heimatnah“.
Innerhalb Bayerns wäre die JVA im schwäbischen Aichach zuständig. Bei einer heimatnahen Verlegung wäre dies Chemnitz. Denn Zschäpes Heimatbundesland Thüringen hat in einem Abkommen mit Sachsen Chemnitz als Unterbringungsort für seine weiblichen Häftlinge bestimmt.
Der NSU-Prozess um die Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“, darunter zehn Morde an vorwiegend türkisch- und griechischstämmigen Menschen, war im Juli zu Ende gegangen. Zschäpe wurde als Hauptangeklagte zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die schriftliche Urteilsbegründung liegt noch nicht vor. Verteidiger und Anklage haben aber angekündigt, in Revision zu gehen.