„Ich bin schwanger“ - Wie sag ich es dem Chef?
Köln (dpa/tmn) - Freunden und der Familie erzählt man gerne, dass man schwanger ist. Es dem Arbeitgeber mitzuteilen, ist vielen dagegen nicht geheuer. Worauf Mitarbeiter achten sollten:
Zeitpunkt: Zuerst stellt sich vielen die Frage: Wann es dem Vorgesetzten sagen? Zwar schreibt das Mutterschutzgesetz vor, dass man dem Arbeitgeber die Schwangerschaft mitteilen soll, sobald man davon erfährt. Das ist aber kein Muss, sagt Nathalie Oberthür. Sie ist in der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein tätig. Letztendlich können Frauen den Termin also weitgehend frei bestimmen. Viele wollen zum Beispiel die ersten drei Monate der Schwangerschaft abwarten, da bis dahin das Risiko hoch ist, das Kind zu verlieren.
Reihenfolge: Auch wenn die Kollegin noch so nett ist: Der Erste, der im Büro von der Schwangerschaft erfährt, sollte der Vorgesetzte sein. „Sonst fühlt der sich übergangen und ist in der Folge im schlimmsten Fall wenig kooperativ“, sagt der Karriereberater Thorsten Knobbe. Gibt es mehrere Vorgesetzte, sollte man sich an den direkten Chef wenden beziehungsweise an den, der disziplinarisch für einen verantwortlich ist.
Zukunftsplan: Vor dem Gespräch entwickeln Frauen am besten einen Zukunftsplan, den sie dann vorstellen. „Im Grunde interessiert den Chef vor allem: Wann kommt jemand wieder? Und unter welchen Voraussetzungen?“, sagt Knobbe. Schwangere haben deswegen am besten bereits eine Idee, wie lange sie in Elternzeit gehen möchten, ob sie in Voll- oder Teilzeit wiederkehren wollen und wie ihr Aufgabengebiet dann aussehen kann.
Standfest bleiben: Möglicherweise nimmt der Vorgesetzte die Nachricht nur verhalten positiv oder sogar negativ auf. Die Schwangerschaft zwingt ihn schließlich dazu umzuorganisieren. Wichtig ist, sich nun nicht beirren zu lassen oder das Ganze persönlich zu nehmen. „Man muss zeigen, dass man Herrin der Lage ist“, sagt Knobbe. Also nicht einknicken, wenn der Chef eine Lösung vorschlägt, die für einen selbst nicht gangbar ist.