Ratgeber Junge Menschen als Geheimwaffe gegen den Fachkräftemangel: die Ausbildungsgarantie
Der aktuelle, akute Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Eine wirkliche Lösung hat sich bislang nicht gefunden, doch es gibt vielversprechende Initiativen, die das Potenzial haben, die Lücken zu schließen.
Eine dieser Initiativen ist die Ausbildungsgarantie. Diese garantiert in Form des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung jungen Menschen in Deutschland einen Anspruch auf einen Ausbildungsplatz.
Was bedeutet die Ausbildungsgarantie konkret?
Bislang war es für viele junge Menschen, trotz des Fachkräftemangels, schwierig, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die neue Ausbildungsgarantie soll nun dafür garantieren, dass jeder Jugendliche, der eine Ausbildung anstrebt, eine solche auch bekommt. Das Gesetz regelt, dass ein Jugendlicher einen außerbetrieblichen Ausbildungsplatz bekommt, sollte sich ein solcher in einem Betrieb nicht finden lassen.
Die rechtlichen Grundlagen für die Ausbildungsgarantie finden sich im Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung. Dieses Gesetz legt erstmals fest, dass es einen Rechtsanspruch auf eine Ausbildung gibt. Außerdem verpflichtet es die Bundesagentur für Arbeit, allen Jugendlichen, die sich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befinden, unter die Arme zu greifen.
Wie wichtig ist die Ausbildungsgarantie wirklich?
Um die Wichtigkeit des neuen Gesetzes genauer evaluieren zu können, ist es notwendig, die angestrebten Ziele genauer zu betrachten. Zum einen soll die Ausbildungsgarantie dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Nachwuchskräften. Ein zweiter Fokus des Gesetzes liegt auf der Chancengleichheit. Jeder, unabhängig von seiner Herkunft, soll die gleichen Chancen auf eine berufliche Zukunft haben. Hat das Gesetz Erfolg und beginnt sich die Lücke zu schließen, so erhofft sich die Gesetzgebung eine Stärkung der Wirtschaft. Seit jeher sind gut ausgebildete Fachkräfte ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht derzeit unter großem Druck und muss gesetzlich besser geschützt werden.
Nicht zu vernachlässigen ist ebenso der Einfluss auf die einzelnen Jugendlichen, die sich nach einer Ausbildung im gewählten Feld sehnen. Junge Menschen sollen durch die Ausbildungsgarantie individuell unterstützt werden.
So funktioniert die Ausbildungsgarantie in der Praxis
Um zu verstehen, wie die Ausbildungsgarantie konkret funktioniert, muss ein Blick in den Gesetzestext erfolgen. Dieser sieht mehrere Stufen vor. Zuerst soll den Jugendlichen eine umfassende Beratung geboten werden. Diese dient dem Erkennen der Stärken und der Interessen der Jugendlichen. Wer sich bereits vor dem Beginn der Ausbildung seiner Sache sicher ist, der bleibt seiner Entscheidung eher treu.
Zeichnet sich für die Jugendlichen ein Weg ab, so muss sich in einem nächsten Schritt der Vermittlung gewidmet werden. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt nach Kräften bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in einem Betrieb. Wie bereits erwähnt, bietet das Gesetz Lösungen an, wenn sich tatsächlich kein Ausbildungsplatz in vertretbarer Nähe finden lässt. Ist das der Fall, so haben die Jugendlichen Anspruch auf eine Lehre in einer außerbetrieblichen Einrichtung.
Gibt es Aussichten auf Erfolg?
Die Garantie für einen Ausbildungsplatz garantiert nicht, dass sich in allen Branchen, in denen es an Fachkräften fehlt, solche auch finden lassen. Erst, wenn die Ausbildungsplätze und die nachfolgenden Chancen attraktiv sind, lassen sich junge Menschen erneut dazu bewegen, Koch, Bäcker oder Fleischer zu werden. Die Zukunft muss also zeigen, ob und wie die Ausbildungsgarantie Wirkung zeigt.
