Arbeitgeber müssen sie wohlwollend und wahrheitsgemäß formulieren, während Arbeitnehmer auf eine korrekte Darstellung angewiesen sind. Fehler oder unklare Formulierungen können zu beruflichen Nachteilen oder rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
Bedeutung und rechtliche Anforderungen
Trotz digitaler Bewerbungsverfahren sind Arbeitszeugnisse weiterhin relevant. Arbeitgeber verwenden sie zur Beurteilung von Bewerbern, insbesondere bei Führungspositionen. Zeugnisse müssen klar, vollständig und objektiv sein. Der Grundsatz der Wohlwollenspflicht verbietet negative oder irreführende Formulierungen. Ein einfaches Zeugnis beschränkt sich auf die Tätigkeitsbeschreibung, ein qualifiziertes enthält zusätzlich eine Leistungs- und Verhaltensbewertung.
Struktur und unzulässige Inhalte
Ein Arbeitszeugnis enthält personenbezogene Daten, eine Beschreibung der Aufgaben, eine Leistungsbeurteilung und eine Schlussformel. Unzulässig sind Angaben zu Gehalt, Kündigungsgrund oder Fehlzeiten, sofern diese nicht beruflich relevant sind. Subjektive oder ironische Formulierungen sollten vermieden werden, um keine versteckten negativen Hinweise zu hinterlassen.
Wichtige Aspekte für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Arbeitgeber sollten darauf achten, dass Arbeitszeugnisse konsistent und rechtssicher formuliert sind. Ein klares, strukturiertes und professionelles Zeugnis vermeidet Missverständnisse und mögliche rechtliche Konsequenzen. Zudem empfiehlt es sich, Standardformulierungen zu verwenden, um eine neutrale und faire Bewertung sicherzustellen.
Arbeitnehmer sollten das erhaltene Zeugnis sorgfältig prüfen. Besonders auf die genaue Wortwahl und Formulierungen ist zu achten, da bereits kleine Unterschiede große Auswirkungen auf die Aussagekraft haben. Falls Zweifel bestehen, kann eine fachkundige Prüfung durch einen Arbeitsrechtler oder Zeugnisexperten sinnvoll sein.
Effiziente Erstellung eines Arbeitszeugnisses mit digitalen Hilfsmitteln
Um Zeit und Ressourcen zu sparen, greifen viele Unternehmen auf Softwarelösungen zur Zeugniserstellung zurück. Digitale Tools ermöglichen eine standardisierte und rechtssichere Formulierung von Arbeitszeugnissen, indem sie vorformulierte Textbausteine und rechtlich geprüfte Vorlagen bereitstellen. Ein Beispiel dafür ist der Haufe Zeugnis Manager Professional, der es Unternehmen erleichtert, zügig und fehlerfrei Arbeitszeugnisse zu verfassen. Der Einsatz solcher Programme reduziert das Risiko unklarer oder missverständlicher Formulierungen und sorgt für eine konsistente Zeugnispolitik innerhalb des Unternehmens.
Häufige Fehler und die Möglichkeit zur Korrektur eines Arbeitszeugnisses
Typische Fehler beim Erstellen eines Arbeitszeugnisses umfassen widersprüchliche Aussagen, unvollständige Informationen oder die versehentliche Nutzung von negativen Formulierungen, die versteckte Kritik enthalten könnten. Auch formale Fehler, wie das Fehlen einer Unterschrift oder ein inkorrektes Datum, sollten vermieden werden.
Falls ein Arbeitnehmer mit dem ausgestellten Zeugnis nicht einverstanden ist, besteht die Möglichkeit einer Zeugnisberichtigung. Arbeitgeber sind verpflichtet, auf berechtigte Einwände einzugehen und Fehler zu korrigieren. Kommt es zu keiner Einigung, kann der Arbeitnehmer den Klageweg beschreiten, um eine Zeugnisänderung durchzusetzen. Gerichte entscheiden dabei nach dem Grundsatz der Zeugniswahrheit und -klarheit.