Ratgeber BotCraft über Geisterschichten durch Robotik - eine Arbeitsplatzverbesserung?
Kann Robotik uns das Arbeitsleben erleichtern? BotCraft-Gründer Daniel Carton weiß mehr darüber.
Geisterschichten beziehen sich auf Arbeitsschichten, die außerhalb der regulären Arbeitszeiten stattfinden, oft nachts oder an Wochenenden, um kontinuierliche Betriebszeiten zu ermöglichen. Dieses Konzept gewinnt in verschiedenen Industrien immer mehr an Bedeutung, vor allem durch die Fortschritte in der Robotik und Automatisierung, die solche Schichten effizienter und praktikabler machen.
Doch besonders im Hinblick auf die Industrialisierung 4.0 und die Arbeitnehmerbehandlung hegen noch zu viele Unternehmen Vorbehalte, Geisterschichten in ihren üblichen Betrieb zu integrieren.
“Dabei bieten allein Software-Bots und Automatisierungen so viele Chancen, nachts, am Wochenende oder im Hintergrund viele kleine Aufgaben zu erledigen, die Arbeitnehmer ansonsten nur von ihrer eigentlichen Fachtätigkeit abhalten.”, meint Dr. Daniel Carton.
Der Experte auf dem Bereich der Systemintegration arbeitet schon seit vielen Jahren mit kleinen RPA-Bots. Automationen, die nicht nur die Produktivität eines Unternehmens steigern, sondern auch den Aufgabenbereich für Fachkräfte wieder interessanter gestalten.
Die Rolle von Bots in Geisterschichten
“Katalogisieren, Akten abheften oder Exceltabellen abgleichen, das können kleine Bots problemlos leisten. Warum also die Fachkräfte in ein Drei-Schicht-System zwingen, um Produktionsziele zu erreichen, wenn ein Drittel der Aufgaben doch automatisch erledigt werden kann?”, fragt Daniel Carton ganz direkt.
Neben den weithin bekannten mechatronischen Kollegen spielen Software-Roboter oder Bots eine zentrale Rolle bei der Ermöglichung von Geisterschichten durch die Automatisierung von Prozessen, die sonst menschliche Arbeitskräfte erfordern würden. Die kleinen Programme können kontinuierlich ohne Pausen arbeiten, was sie ideal für Aufgaben macht, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten liegen. Dies ist besonders relevant in Industrien wie der Fertigung, Elektronik, Logistik und im Gesundheitswesen, wo Programme grundlegende diagnostische Verfahren, Qualitätssicherung oder die Auftragsplanung übernehmen können.
Ergänzung durch Robotik
Mit der Integration einer RPA, die ausschließlich auf Software-Ebene arbeitet, profitieren vor allem Fertigungsstraßen und Produktionsstandorte vom zusätzlichen Einsatz über Hardware-Roboter in Bereichen wie Serienproduktion, Materialhandling oder End-of-Line Testing . “Sie übernehmen also nicht nur “Hintergrundtätigkeiten”, sondern können ganze Produktionsschritte ausführen. Besonders in der Ergebnissicherung ein wichtiger Faktor. Die Verbindung von Hardware und Software ergibt in Summe einen großen Hebel für die Unternehmen.”, so Daniel Carton.
Vorteile der Automatisierung:
- Durchgehende Leistungsfähigkeit: Allein kontinuierliche Qualitätsanalysen, erweisen sich als enorme Hilfe. Denn hier fallen Schwachstellen und Fehler auf, die zeitnah optimiert werden können. Das steigert die Produktivität und trägt dazu bei, dass Unternehmen auch schneller auf Marktanforderungen reagieren können.
- Konsistenz und Qualität: Bots (Prozessintegrationen) liefern präzise und gleichbleibende Ergebnisse, was die Produktqualität und den internen Ablauf verbessert.
- Wertvolle Fachkraftzeit wird gespart: Durch automatisierte Abläufe und Analysen können Fachkräfte wieder ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen und ihre Qualitäten so in die eigentliche Produktion und Fertigung mit einbringen.
“Das Problem ist ja nicht nur in der Fertigungsindustrie aktuell gegeben. Fachkräfte in allen Bereichen verbringen täglich Arbeitszeit damit, um administrative Aufgaben auszuführen. Ob es das Schreiben von Rechnungen, das manuelle Starten eines Reinigungsvorganges oder die ständige optische Kontrolle der Umgebung ist. Arbeitsschritte, die viele von ihrer eigentlichen Aufgabe abhalten. Wer aber der Systemtransformation eine Chance gibt, bekommt es schlussendlich auch von den Arbeitskräften gedankt.”
Auswirkungen auf die Work-Life-Balance
Die Einführung von Geisterschichten oder Hintergrundtätigkeiten durch Systemintegrationen bietet auch potenzielle Vorteile für die Work-Life-Balance der Mitarbeiter. Indem Bots die administrative Zuarbeit ausführen, zum Beispiel nachts oder an Wochenenden, können menschliche Arbeitskräfte zu regulären und vorhersehbaren Zeiten arbeiten.
Zudem zentralisiert sich das Anforderungsprofil auf die professionelle Umsetzung des eigenen Arbeitsbereiches. “Mensch und Bot bilden eine gemeinsame Einheit. Der Bot verarbeitet und liefert zu, der Mensch wiederum erweitert sein Wissen, führt die Kontrolle durch und kann, wenn notwendig auch mehrere Stellen gleichzeitig überwachen. Parallel dazu bleibt trotz allem mehr effektive Fachkraftzeit übrig, um diese in der eigentlichen Produktion und Umsetzung zu investieren.”
Eine Win-win-Situation. Denn mit einem erweiterten Verantwortungsbereich wird für Fachkräfte ein starker Arbeitsplatz geschaffen, der gleichzeitig aber auch so ausgerichtet ist, dass die physische und psychische Belastung in der Waage bleibt. Die Folge für die Unternehmen: Produktionssteigerung, mehr Zeit für die Mitarbeitenden, um neue Fertigungstechnologien oder Optimierungen einzuführen und parallel dazu weniger krankheitsbedingte Ausfälle auf menschlicher Seite.
Warum bleiben dann die Berührungsängste mit dieser Technologie?
Daniel Carton weiß: “Es fehlt an Aufklärung, sowohl auf Seite der Unternehmen, als auch auf Arbeitnehmerseite.”
Denn eine Systemtransformation, besonders die Integration von Bots in ein Brown Field (bereits bestehende Arbeitsumgebung), sehen viele Unternehmen als hohe finanzielle Investition. Der Experte rät hierbei zu kleinen Softwarebausteinen, kleine Bots, die Arbeitsabläufe optimieren, erleichtern und gleichzeitig die Produktion steigern. “Das sind überschaubare Kosten, die sogar mittelständische und kleine Fertigungsunternehmen tragen können, ohne sich damit an den Rand der Insolvenz zu begeben.”
Gleichzeitig spielen aber auch die Themen Arbeitsplatzsicherheit und technische Herausforderungen auf der Arbeitnehmerseite eine Rolle. Hier ist es an der Zeit, die Digitalisierung im Unternehmen als Chance zu begreifen, denn: “Bots in allen Formen nehmen keine Arbeit weg. Im Gegenteil, sie erweitern den Wissensstand der Fachkräfte, erhöhen deren Qualifikationen und können ganz automatisch zu einer verbesserten Arbeitssicherheit beitragen.”
Systemintegrationen in die Arbeitswelt, insbesondere durch die Ermöglichung von Geisterschichten, bietet zahlreiche Chancen für alle Unternehmensbeteiligte. Während sie das Potenzial hat, die Produktivität zu steigern und die Work-Life-Balance für die Arbeitnehmer zu verbessern, muss letztendlich nur ein Weg eingeschlagen werden, der das Verständnis aller Beteiligten erreicht und damit neue Horizonte und Wachstum eröffnet.