Digitales in Meerbusch „Unsere Zukunft wird digital sein“
Meerbusch · Oliver Beyer möchte mit „Rock a Robot!“ Kindern Spaß beim digitalen Entdecken vermitteln. Im vorigen Jahr hat der Gründer Schüler des Düsseldorfer Görres Gymnasiums bei der World Robot Olympiad 2023 begleitet.
Wenn Oliver Beyer demonstriert, was sein kleiner Roboter kann, ist er sofort mit Begeisterung bei der Sache. Ein kurzer Knopfdruck genügt und der Roboter setzt sich selbständig in Bewegung, hebt einen Stapel Reifen an und fährt diese an einen anderen Ort. Lebhaft spricht der Rechtsanwalt von Sensoren, die in der kleinen Maschine verarbeitet sind und wie sie es schafft, den richtigen Kurs zu halten. Beyer ist Gründer von „Rock a Robot!“, einem Unternehmen, das mit viel Spaß digitale Kompetenzen qualifiziert und praxisorientiert an Kinder und Jugendliche vermittelt. Fähigkeiten, die hinsichtlich einer beruflichen Laufbahn wichtig für die Kinder sind.
„Unsere Zukunft wird digital sein“, sagt Beyer. Daher sei es wichtig, den Nachwuchs darauf vorzubereiten. „Wenn wir den Wohlstand unserer Gesellschaft erhalten wollen, müssen wir uns bei den Technologien der Zukunft wieder eine starke Position verschaffen. Deutschland darf sich nicht auf dem ausruhen, was es bisher geschafft hat.“
Alles begann als Beyers Sohn in die zweite Klasse der Grundschule kam und die Wahl einer AG anstand. „Es gab zwar einige Angebote im kreativ-künstlerischen Bereich, aber für Kinder mit Interesse an Technik oder digitalen Themen gab es nichts“, erzählt der Unternehmer. So beschloss er, in Absprache mit der Leitung der OGS, sich ehrenamtlich zu engagieren und eine Robotik-AG ins Leben zu rufen. Die Idee kam bei den Schülern so gut an, dass gleich drei AGs gegründet wurden. Gleichzeitig ging unter seiner Regie die damals gedruckte Schülerzeitung der Grundschule, die Eichenpost, online. Das Feedback von allen Seiten war so toll, dass Beyer seine Ideen und Konzepte auch an anderen Stellen weiterführen wollte. Und so gründete der Meerbuscher das Unternehmen „Rock a Robot!“.
„Roboter sind ein Symbol für technischen Fortschritt, Automatisierung und Digitalisierung. Daher passt der Name so gut. „Rock a Robot!“ steht dafür, dass man die Fähigkeiten hat, sie zu beherrschen, aber auch Spaß mit ihnen hat“, erklärt der Vater. Sicherlich hätte er auch einen Verein gründen können. Aber Beyer möchte mit der Einstellung brechen, dass Bildung in Deutschland nichts kosten darf. „Ich biete ein qualifiziertes Angebot bei dem Know-How weitergegeben wird und das bewerte ich als Dienstleistung. Was ich mache, soll angemessen honoriert und wertgeschätzt werden“, sagt er. Sein Angebot sei eine Investition in die Bildung. Neben seiner Arbeit bei „Rock a Robot!“ engagiert er sich ehrenamtlich, zum Beispiel bei der Initiative Meerbusch macht Medienkompetenz, die er gegründet hat und gemeinsam mit der Stadt Meerbusch betreibt.
Während seines Jurastudiums beschäftigte sich Beyer auch mit Rechts- und Wirtschaftsinformatik. Er begann eigene Webseiten zu bauen und sich intensiv mit Programmierung zu beschäftigen. „Teilweise habe ich mehr Zeit im Computerraum als in der Bibliothek verbracht, weil mir das so viel Spaß gemacht hat“, erzählt er mit einem Lachen. Als Anwalt arbeitete er in Onlineunternehmen wechselte später ins Management.
Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen motiviert den Unternehmer. „Ich möchte sie inspirieren und begeistern, Technologie nicht nur zu nutzen, sondern auch mal unter die Motorhaube zu schauen, um zu verstehen, wie Dinge funktionieren. Wenn sie sehen, wie man Technologie einsetzen kann, bekommen sie vielleicht Lust, eigene Dinge zu gestalten“, sagt er. Es sei faszinierend, welche Neugier und welchen Ehrgeiz Kinder entwickeln, wenn sie die Gelegenheit haben, sich mit digitaler Technologie auseinander zu setzen. „Oft liegen plötzlich Lösungen auf dem Tisch, an die man selber nicht gedacht hat. Und dadurch lerne auch ich von den Kindern“, erzählt Beyer. Die Kinder sind am Ende stolz auf das, was sie können, lernen aber auch zu scheitern.
Beyer hofft, auch in Zukunft einen Beitrag dazu leisten zu können, dass das Thema digitale Bildung und der Netzwerkgedanke voran gebracht werden. Sein großer Wunsch ist es, ein Robotik-Team Meerbusch aufzustellen und mit diesem an Wettbewerben teilzunehmen. „Die Erfahrungen, die ich mit Schülern des Görres Gymnasiums bei der World Robot Olympiad 2023 gemacht habe waren einfach toll. Ich würde es gerne noch einmal erleben, wie rund 800 Jugendliche in einer Halle – alle mit ihren Robotern, die komplett unterschiedlich aussehen – experimentieren“, sagt er.