Mütter arbeiten deutlich weniger als Väter

Wiesbaden (dpa) - Berufstätige Mütter arbeiten nach wie vor deutlich weniger als Väter. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag die durchschnittliche Arbeitszeit von Frauen mit Kindern im Jahr 2013 bei 27 Stunden pro Woche.

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Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren, die zu Hause keinen Nachwuchs zu betreuen hatten, waren gut 37 Stunden berufstätig. Erwerbstätige Väter arbeiteten dagegen im Schnitt knapp 42 Stunden und damit sogar eine Stunde länger als Männer ohne Kind.

Unterschiede gibt es nicht nur zwischen Müttern und Vätern, sondern auch zwischen West und Ost. Nach Angaben der Statistiker arbeiten Mütter in den neuen Ländern im Schnitt 33 Stunden wöchentlich. In Westdeutschland sind es 25 Stunden.

Insgesamt erhöhte sich die wöchentliche Arbeitszeit im Vergleich zum Jahr 2003 den Angaben zufolge deutschlandweit leicht. Den größten Anstieg gab es bei westdeutschen Frauen ohne Kind (plus eine Stunde).

Teilzeitarbeit von Frauen gilt als ein Grund für die im Schnitt unverändert große Lohnkluft zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Nach jüngst veröffentlichten Berechnungen des Statistischen Bundesamts verdienten Frauen 2014 etwa ein Fünftel (22 Prozent) weniger als Männer. Mit 15,83 Euro pro Stunde lag ihr Bruttoverdienst um fast fünf Euro unter dem von Männern (20,20 Euro).

Das Bundesamt führte als Hauptgründe für die unterschiedliche Entlohnung an, Frauen seien eher in schlechter bezahlten Berufen tätig, nähmen häufiger Teilzeitjobs an und arbeiteten im Schnitt auf niedrigeren Führungsstufen. Allerdings verdienen Frauen der Behörde zufolge auch bei ähnlicher Qualifikation und ähnlicher Tätigkeit im Schnitt sieben Prozent pro Stunde weniger als männliche Kollegen.