Alkoholkonsum im Alter hinterfragen
Köln (dpa/tmn) - Viele Ältere gewöhnen sich im Laufe ihres Lebens an eine bestimmte Menge Alkohol. Dass ihr Stoffwechsel damit schlechter zurecht kommt als früher, wissen sie nicht. Somit fällt es ihnen schwer zu erkennen, ob sie etwas an ihrem Konsum ändern müssen.
Senioren sollten sich in ihrem Trinkverhalten selbst beobachten: Wie reagieren sie darauf, wenn ein Angehöriger sie auf ihren Alkoholkonsum anspricht? Erwidern sie solch eine Frage sehr ungehalten, kann das auf ein ernstes Alkoholproblem hindeuten. Darauf weist das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hin.
Starke Anzeichen sind auch, wenn Senioren feststellen, dass sie andere Interessen vernachlässigen. Oder dass der Alltag sehr darauf eingeengt ist, ob man Alkohol bekommt oder nicht. Weiteres Indiz ist ein Kontrollverlust. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Ältere sich vornehmen, nur zwei Bier zu trinken, regelmäßig aber bei fünf oder sechs Gläsern landen.
Je nachdem, wie schwer die Sucht ausgeprägt ist, brauchen Betroffene eine professionelle Behandlung. Manche schaffen es aber auch alleine oder mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe, weniger Alkohol zu trinken oder ganz abstinent zu werden. Hilfreich ist es, wenn Ältere sich klar machen: Was bedeutet der Alkohol für mich? Was ist negativ, wenn ich ihn trinke? Und was ist positiv und negativ, wenn ich es lasse? Mit dieser Abwägung gelingt es oft leichter, Dinge zu verändern.