Ratgeber Schlafregression bei Babys: Tipps für müde Eltern

Die Schlafregression ist ein Phänomen, das viele Eltern in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder kennen.

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Während sich das Schlafverhalten von Säuglingen zunächst scheinbar stabilisiert, kann es plötzlich zu Phasen kommen, in denen Babys schlechter schlafen und häufiger aufwachen. Dies wird als Schlafregression bezeichnet und stellt Eltern vor große Herausforderungen. Eltern können im Gegensatz zum Nachwuchs in den meisten Fällen nicht am Tag den Schlaf nachholen, der ihnen nachts durch die Kinder genommen wurde.

Ursachen für eine Schlafregression

Eine Schlafregression wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. In den meisten Fällen steht sie in Zusammenhang mit den Entwicklungsfortschritten des Babys. Diese Fortschritte können das Gehirn so stark beanspruchen, dass es schwerfällt, in den gewohnten Schlafrhythmus zurückzukehren.

  1. Entwicklungsschübe: Im ersten Lebensjahr macht ein Säugling zahlreiche Entwicklungsschritte, wie das Erlernen von Greifen, Krabbeln oder ersten Wörtern. Diese kognitiven und motorischen Fortschritte beschäftigen das Gehirn und können den Schlaf beeinflussen.
  2. Zahnen: Der Durchbruch der Zähne verursacht Schmerzen und Unwohlsein, was zu häufigem Aufwachen in der Nacht führt.
  3. Trennungsangst: Ab einem gewissen Alter entwickeln Babys ein Bewusstsein für die Abwesenheit ihrer Eltern, was zu Trennungsangst führen kann. Diese Angst äußert sich häufig beim Einschlafen oder beim nächtlichen Aufwachen.
  4. Änderungen im Tagesablauf: Urlaubsreisen, Krankheitsphasen oder größere Veränderungen im Umfeld können ebenfalls das Schlafverhalten beeinflussen.

Wie lange dauert eine Schlafregression?

Schlafregressionen sind grundsätzlich temporär. Sie dauern meist zwischen zwei und sechs Wochen, wobei die Dauer individuell stark variieren kann. Diese Phasen sind normal und Teil der natürlichen Entwicklung eines Säuglings. Auch wenn sie für die Eltern sehr anstrengend sind, gehen sie meist von alleine vorüber, wenn sich der Säugling an die neuen Fähigkeiten oder Veränderungen angepasst hat. Die Regression muss allerdings nicht bei jedem Kind auftreten. Wie so oft kommt es auf den einzelnen Menschen an.

Typische Zeitpunkte für Schlafregressionen sind:

  • Rund um den vierten Monat
  • Zwischen dem achten und zehnten Monat
  • Um den 18. Monat
  • Um den 24. Monat

Tipps, um mit einer Schlafregression umzugehen

[Obwohl Schlafregressionen anstrengend sind, gibt es verschiedene Strategien, um diese Phasen zu überstehen und dem Baby den Schlaf zu erleichtern:

  1. Routine beibehalten: Eine feste Schlafenszeit-Routine hilft dem Säugling, sich zu entspannen und sich auf das Zubettgehen vorzubereiten. Diese sollte beruhigende Aktivitäten wie Baden, Vorlesen oder sanfte Musik beinhalten.
  2. Auf die Bedürfnisse des Babys eingehen: Man muss die Signale des Babys erkennen und auf seine Bedürfnisse eingehen. Manchmal reicht es bereits, dem Säugling mehr Nähe und Sicherheit zu bieten. Dies hilft dem Kind, sich zu beruhigen und leichter in den Schlaf zu finden, wenn es anschließend in ein komfortables Babybett gelegt wird.
  3. Für eine angenehme Schlafumgebung sorgen: Ein abgedunkeltes Zimmer, eine angenehme Raumtemperatur und beruhigende Geräusche unterstützen das Baby dabei, besser ein- und durchzuschlafen.
  4. Tagesablauf anpassen: Wenn das Baby nachts unruhiger ist, sollte unter Umständen der Tagesablauf angepasst werden. Eventuell benötigt es längere oder häufigere Nickerchen, um den Schlafmangel auszugleichen.
  5. Geduld und Ruhe bewahren: Schlafregressionen sind belastend und erfordern viel Geduld. Eltern sollten sich bewusst machen, dass diese Phase aber auch vorübergeht und selbst auf sich achten und die Hilfe anderer in Anspruch nehmen, um vielleicht am Tag entspannen zu können.
  6. Vor dem Schlafengehen füttern: Dadurch bleibt es länger satt und kann unter Umständen länger durchschlafen, bevor es wieder hungrig wird.
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Tipps bei Schlafregressionen aufgrund durch Zahnungsschmerzen

Wenn Zahnungsschmerzen das Kind nachts wach halten, tragen mehrere Maßnahmen zur Linderung bei. Ein kalter, feuchter Waschlappen beruhigt das Zahnfleisch und sanfte Massagen mit gründlich gewaschenen Fingern ebenfalls den Schmerz mildern können. Gelegentliches Kauen auf Kauspielzeugen oder Beißringen bietet zusätzliche Entlastung. Bei besonders starken Schmerzen kann Paracetamol verabreicht werden, jedoch sollte das im Vorfeld unbedingt mit einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin abgesprochen werden.

Wann sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden?

In den meisten Fällen ist eine Schlafregression kein Grund zur Sorge und geht von selbst vorüber. Wenn das Schlafverhalten des Babys jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg unverändert schlecht bleibt oder das Kind Anzeichen von starkem Unwohlsein zeigt, muss man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Säugling tagsüber kaum noch schläft und dabei übermäßig erschöpft wirkt oder gesundheitliche Probleme auftreten, wie etwa Schmerzen durch das Zahnen, die den Schlaf stark beeinträchtigen. Auch wenn sich das Verhalten des Kindes drastisch verändert und das über die Phase der Schlafregression hinaus anhält, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Der Kinderarzt oder ein Schlafberater bieten in solchen Fällen eine geeignete Unterstützung.