Ratgeber Von Holzklötzen bis hin zu Digitalen Welten: Ein Blick auf die Spielzeugtrends der letzten Jahrzehnte

Der Mensch spielt für sein Leben gern. Es gibt inzwischen verschiedene Funde, die Spielzeug schon in der Antike belegen.

Foto: Unsplash.com/Vanessa Bucceri

Verblüffend ist, dass sich die frühen Spielzeuge eigentlich gar nicht so sehr von dem Spielzeug unterscheiden, das im Mittelalter und im Barock von den meisten Kindern benutzt wurde. Puppen oder kleine Tierfiguren tauchen in Fundstellen auf.

Archäologen bieten diese Funde ein Fenster in die Vergangenheit. Und zeigen, dass der Mensch auch in der Antike oder dem Frühmittelalter oft die gleichen Wünsche und Bedürfnisse hatte wie der „moderne“ Mensch. Rückblickend zeigt sich, dass Spielzeug immer auch ein Spiegel der Gesellschaft ist. Gerade in den letzten 200 Jahren haben sich Aussehen und Form vielfältig verändert.

Vom Holzspielzeug zu Plastik: Das 20. Jahrhundert prägte einen Wandel

Spielzeug ist ein Spiegel der Zeit. Diese Erkenntnis ruht auf mehreren Säulen. Ein Spiegel der Zeit sind kleine Figuren unter anderem, weil sich hier die Lebenswelt der Menschen widerspiegelt. Kleine Figuren, welche die Tierwelt widerspiegeln, finden sich in Gräbern und unter Siedlungsresten immer wieder. Aber auch die Tatsache, dass Erwachsene noch spielen, hat sich schon sehr früh entwickelt. In Gräbern aus dem Alten Ägypten wurden Brettspiele gefunden.

Aber auch im Hinblick auf die verfügbaren Materialien sind Spielzeuge ein Spiegel ihrer Zeit. Aus wertvollen und schwierig zu bearbeitenden Metallen wurde Spielzeug lange nicht hergestellt. Holz oder Stein haben über Jahrhunderte den Ton angegeben. Stoffe wurden umfassend erst für die Herstellung verwendet, als eine industrielle Produktion von Textilien möglich war.

Mit der industriellen Revolution ließen sich plötzlich nicht nur andere Materialien – wie Blech – verwenden. Die Formen und Farben in der Spielzeugproduktion haben an Umfang deutlich zugenommen. Auch die Themen haben sich an die neue Zeit angepasst. Kleine Autos mit einer Feder zum Aufziehen oder die Zinnsoldaten – im 19. und frühen 20. Jahrhundert hat sich Spielzeug umfassend verändert. Ein Trend, der auch heute anhält.

Bekannte Spielzeugklassiker der letzten Jahrzehnte

Über die letzten 100 Jahre hat sich die Spielzeuglandschaft verändert – teilweise sogar sehr drastisch, wie Angebote bekannter Spielzeughändler zeigen. Welche Trends waren besonders prägend? Einige gibt es sicher sogar heute noch.

1. Der Teddy

Puppen waren lange nicht wirklich zum Kuscheln. Margarete Steiff erfand im frühen 20. Jahrhundert den Teddybären und schuf ein Spielzeug, das es in dieser Form – und vielen Abwandlungen – heute immer noch gibt. Sogar in einigen Erwachsenen-Schlafzimmern taucht der kuschelige Bär auf.

2. Blechspielzeug-Auto

Auch in den Nachkriegsjahren nach dem Versailler Vertrag spielten Jungs in Deutschland mit Blechspielzeug. Kleine Autos mit mechanischem Schaltgetriebe oder einer Lenkradsteuerung waren beliebt.

3. Barbie

Ende der 1950er Jahre geboren, entwickelte sich die Barbie-Puppe zu einem absoluten Klassiker. Inzwischen ist die Puppe so beliebt, dass sich um sie ein ganzes Universum dreht – und sie es bis nach Hollywood schafft. Dabei wurde das Spielzeug in den letzten drei bis vier Jahrzehnten durchaus kontrovers diskutiert. Es gab immer wieder den Vorwurf, ein falsches Körperbild zu propagieren.

Der Hersteller Mattel konnte das Ruder jedoch nach einem Einbruch der Verkaufszahlen wieder herumreißen und hat begonnen, das Bild von Barbies zu verändern. Heute stehen die Puppen dafür, dass Mädchen und Frauen alles erreichen können.

4. Klemmbausteine

Lange hatte die Marke Lego bei den Klemmbausteinen Platzhirschcharakter. Inzwischen gibt es verschiedene Marken, die sich erfolgreich etabliert haben und teilweise auch sehr ungewöhnliche Nischen besetzen.

Die Digitalisierung der Spielzeugwelt

Einer der neuesten Trends sind digitale Produkte. Hier dreht es sich nicht nur um PC- und Konsolenspiele. Auch in vielen Spielthemen tauchen digitale Medien auf. Brettspiele werden digital eingerahmt und bekommen so noch eine zusätzliche Komponente. Auch KI schleicht sich in einem wachsenden Ausmaß in die Welt der Spielzeuge ein.

Fazit: Modernes Spielzeug gibt’s auch für Erwachsene

Wir spielen alle gern mal. Selbst als Erwachsene macht es Spaß, mit der Familie zu Karten- und Brettspielen zu greifen. In den letzten Jahrhunderten hat sich die Welt des Spielzeugs immer weiter verändert. Heute ist das Angebot extrem breit gefächert und reicht von traditionellem Holzspielzeug über Kostenpflichtiger Inhalt Puppen und Blechautos bis zu Kunststoffspielzeug und vielen digitalen Produkten.