Bittere Pillen für Kinder: Lieber erklären als zwingen
Berlin (dpa/tmn) - In einigen Fällen müssen auch Kinder Medikamente nehmen. Mit einer Belohnung kann dies leichter gehen. Ärzte empfehlen, ein Kind nicht zur Einnahme zu zwingen, sondern zu erklären, warum ein Mittel notwendig ist.
Kranken Kindern können Eltern die Einnahme eines Medikaments mit einer Belohnung versüßen. Gut sei auch, dem Nachwuchs altersgerecht zu erklären, warum die Einnahme wichtig ist, rät die Bundesapothekerkammer in Berlin. Eltern sollten dem Kind aber nicht vormachen, dass eine Tablette eine Süßigkeit sei. Auch sollten sie es nicht zur Einnahme zwingen. Sonst wird es noch schwerer, dem Kind das Arzneimittel zu verabreichen, dessen Geschmack und Konsistenz es meist nicht kennt.
Flüssige Medikamente für Babys oder Kleinkinder werden oft mit Brei, Muttermilch oder anderen Nahrungsmitteln vermischt. Dabei müssen Eltern darauf achten, dass es keine Wechselwirkungen gibt. Das Kalzium der Milch setzt zum Beispiel einige Antibiotika außer Kraft. Um das zu vermeiden, sollten zwischen Medikamentengabe und dem Trinken von Milch mindestens zwei Stunden liegen, empfiehlt die Kammer.
Außerdem muss das Kind die gesamte Menge des mit dem Arzneimittel gemischten Essens oder Getränks zu sich nehmen, um die richtige Dosis zu erhalten. Übergibt sich das Kind nach der Einnahme oder spuckt es einen Teil des Medikaments aus, dürfen Eltern ihm nicht noch einmal die volle Dosis geben, da es sonst zu viel bekommt.