Computerspiele steigern Intelligenz von Kindern

Würzburg (dpa) - Mit bestimmten Computerspielen können Kinder schlauer werden. Das haben Forscher der Universität Würzburg herausgefunden. Der Hintergrund: Kindern lernen besser, weil ihnen das Spielen Spaß macht.

Forscher der Universität Würzburg zeigten in einer Untersuchung, dass mit Hilfe logischer Denkspiele die Intelligenz von Förderschülern innerhalb von sechs Wochen um durchschnittlich elf IQ-Punkte gesteigert werden konnte. „Das ist ein sehr großer Effekt“, teilte Psychologe Wolfgang Lenhard von der Uni Würzburg mit. Rund die Hälfte der Bevölkerung hat einen IQ zwischen etwa 90 und 110 Punkten. Zur Testgruppe gehörten 30 Kinder.

Den Erfolg begründet der Wissenschaftler unter anderem damit, dass die Testpersonen das Computerspiel gern spielten. „In dem Computerspiel verfolgen die Kinder ein virtuelles Ziel. Das hält ihre Motivation bis zum Ende des Trainings aufrecht.“ Gemeinsam mit zwei Elfen müssen die Kinder einen blauen Diamanten finden und dafür 120 Logik-Aufgaben lösen. Dabei erhalten die Kinder für jede richtige Antwort sofort eine Belohnung, wie zum Beispiel ein Goldstück oder den Zugang zum nächsten Level.

„Das sind die Mechanismen bei Computerspielen, die Kindern das Lernen erleichtern: Sie sollten eine zeitnahe Rückmeldung über ihre Leistungen erhalten und für gute Aktionen belohnt werden“, sagte Alexandra Lenhard von dem eigenständigen Institut für psychologische Diagnostik über einige Kriterien für gute PC-Spiele. Das Institut hat gemeinsam mit der Uni die Studie erarbeitet.

Das Ergebnis des IQ-Tests könne jedoch nicht beliebig gesteigert werden, sagte Alexandra Lenhard. „Durch eine optimale Förderung der Kinder kann die Entwicklung ihrer Intelligenz aber verbessert werden.“ Die Würzburger Psychologen wollen das PC-Training nun nochmals mit Grundschülern untersuchen.

Literatur:

Der wissenschaftliche Artikel zur Studie ist im Journal „Empirische Sonderpädagogik“, Ausgabe 2/2011, erschienen.