Erntedankfest für gemeinsame Familienrituale nutzen
Berlin (dpa/tmn) - Für viele Kinder kommen Lebensmittel aus dem Supermarkt. Am Erntedankfest können Kinder mehr über Nahrungsmittel erfahren und sie besser zu schätzen lernen. So wird aus dem Ereignis ein schönes Familienritual.
Das Erntedankfest am Sonntag (5. Oktober) kann für Eltern eine gute Gelegenheit sein, zu erklären, woher beispielsweise Obst, Gemüse und Fleisch kommen. Sie können mit ihren Kindern aufs Land fahren oder einen Bauernhof besuchen. Darauf weist die Plattform für Ernährung und Bewegung (peb) hin.
Kinder regelmäßig beim Kochen und Schneiden mithelfen zu lassen, ist eine Möglichkeit, die Wertschätzung von Lebensmitteln zu fördern. Außerdem ist es ein schönes Familienritual. Anfangs sollten sich Eltern darauf beschränken, ihren Nachwuchs den Tisch decken zu lassen, später können sie beispielsweise Gurken schneiden oder mit Eltern gemeinsam Brot und Pizza backen oder Apfelmus kochen.
Am besten mache man an Gedenktagen wie dem Erntedankfest etwas, an dem die ganze Familie Spaß hat. Das sei besser, als wenn Eltern mit einem pädagogischen Anspruch an die Sache herangingen und den Kindern sagen: „Jetzt lernt ihr was“, sagt Ulrich Gerth. Er ist Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). Stattdessen könne man solche Tage beispielsweise zum Anlass nehmen, um mit Kindern darüber zu reden, dass nicht jeder auf der Welt genug zu essen hat.
Oder man mache ein Spiel daraus: „Man kann Kinder zum Beispiel zusammensuchen lassen, was im Herbst in unserer Gegend wächst.“ Außerdem können alle überlegen, was Kinder wohl in anderen Ländern essen.
Häufig sind für Kinder solche Dinge nicht mehr spannend, wenn sie in die Pubertät kommen. „Das sollten Eltern akzeptieren“, sagt Gerth. Immerhin bestehe die Chance, dass Jugendliche Rituale aus ihrer Kindheit später als Erwachsene wieder aufgreifen.