Kaffee und Dusche helfen nicht - Betrunkenen nicht alleine lassen

Köln (dpa/tmn) - Zwei Bier zu viel, ein Schnaps hinterher - plötzlich liegt der Kumpel auf der Party mit einem Vollrausch in der Ecke. In so einem Fall sollten seine Freunde ihn auf keinen Fall alleine lassen.

Manchmal ist es besser, rasch den Notarzt zu rufen.

Wenn die Party für einen Freund im Vollrausch endet, sollten Jugendliche ihn nicht alleine nach Hause gehen lassen. Stattdessen begleiten sie ihn besser - auch wenn er eventuell widerspricht. „Jugendliche unterkühlen besonders schnell, auch wenn man es von außen nicht sieht“, warnt Michaela Goecke, die bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung das Suchtreferat leitet. Stolpert der Betrunkene auf dem Heimweg und bleibt in der Kälte liegen, kann es lebensgefährlich werden. Im Straßenverkehr können Betrunkene Gefahren nicht mehr gut einschätzen und reagieren oft zu langsam.

Aber auch in warmen Räumen sollten Teenager keinen Kumpel im Vollrausch alleine lassen. Falls er sich übergibt und die Reflexe aussetzen, kann er sonst ersticken. „Selbst wenn einer schon schläft, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass der Magen sich nicht noch plötzlich gegen das Gift wehrt“, sagt die Expertin.

Zudem sei nach dem letzen Schluck noch gar nicht der höchste Promillewert im Blut erreicht, sondern erst etwa eineinhalb Stunden später. Manchmal ist also gar nicht gleich zu erkennen, wie betrunken ein Freund wirklich ist. „Deswegen ist Hochprozentiges auch besonders gefährlich“, erklärt Goecke. „Erst merken die Leute gar nichts, und plötzlich sind sie ausgeknockt.“

Ein Notarzt muss nach dem Betrunkenen sehen, wenn er eine ernsthafte Vergiftung hat. Dafür gibt es unterschiedliche Merkmale - zum Beispiel kalter Schweiß oder ein kreideweißes Gesicht. Auch wenn jemand überhaupt nicht mehr reagiert, sollte sofort ein Mediziner kommen. Einen sicheren Test, ob der Kumpel einen Arzt braucht, gibt es aber nicht. „Lieber auf Nummer sicher gehen und einmal zu viel Hilfe rufen“, rät Goecke.