Gute Methoden Loben und ein paar Tricks: Kinder zum Lernen motivieren

Berlin (dpa/tmn) - Die meisten Kinder freuen sich vor der Einschulung auf ihren neuen Lebensabschnitt. Aber die Umstellung von der spielerischen Kindergartenzeit zum Lernen in der Schule ist groß.

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„Es ist keine Seltenheit, dass Kinder sich nach den ersten Wochen oder Monaten überfordert fühlen und eine Lernunlust entwickeln“, sagt Fritz Jansen, Psychologe und Autor. Es sei sehr wichtig, frühzeitig auf eine Lernunlust zu reagieren und die Kinder aktiv zu unterstützen.

Im Alltag ist oft wenig Zeit für Gespräche. Doch für die Lernmotivation ist es von großer Bedeutung, dass die Kinder von ihren Erlebnissen erzählen können. Eltern sollten sich aufrichtig für die Schule interessieren und nachfragen, statt auszufragen, empfiehlt Hanna Hardeland, Lehrerin und Lerncoach aus Hamburg. Mit den Eltern das neue Wissen und die Erfahrungen zu teilen, macht Kinder stolz und schenkt ihnen Wertschätzung.

Wichtig ist, dass Eltern nicht nur Fehler ansprechen - sondern vor allem viel loben. Denn: Grundschüler machen ihre Hausaufgaben noch nicht für sich selbst, sondern aus der Motivation, der Lehrkraft und den Eltern zu gefallen, sagt Jansen.

Viele Kinder sind nach der Schule müde und kaputt. „Deshalb sollte man ihnen vor den Hausaufgaben eine Pause zum Entspannen einräumen“, sagt Imke Goldenstein, Lern- und Erfolgscoach aus Oldenburg. Sie empfiehlt nach dem Mittagessen eine mindestens 15-minütige Pause. „Bei Kindern, die schlecht abschalten können, ist eine Fantasiereise sehr hilfreich, um wieder runterzukommen.“

Daneben sei es aber wichtig, dass die Hausaufgaben zu einer festen Zeit im Alltagsprogramm stehen. „Das fördert die Disziplin und Arbeitsbereitschaft, am besten an einem schönen und ruhigen Arbeitsplatz, an dem das Kind sich wohlfühlt.“ Mit kleinen Extras, zum Beispiel ab und zu neuen Stiften oder anderen Arbeitsmaterialien, kann die Motivation zusätzlich unterstützt werden.

Hausaufgaben nerven, besonders wenn die anderen Familienmitglieder gerade nichts zu tun haben. Besser sei es deshalb, wenn auch die Eltern aktiv sind, sagt Hardeland. Ob Wäsche zusammenlegen oder Post erledigen: „Wenn Kinder sehen, dass die Eltern auch Aufgaben zu erledigen haben, fällt es ihnen schon etwas leichter, sich an die eigenen zu setzen.“ Wenn alles erledigt ist, könne man dann gemeinsam zufrieden auf die erbrachte Leistung blicken.

Neben dem Blick auf die Leistung ist es wichtig, auch die Persönlichkeit des Kindes loben, sagt Jansen. Er rät dazu das Lob aufzuteilen. Dafür können Eltern zum Beispiel betonen, wie aufmerksam oder geduldig das Kind bei den Hausaufgaben gewesen ist. Hilfreich ist auch, ein positives Bild von der Zukunft zu vermitteln, etwa: „Wenn du so weitermachst, wirst du bald richtig gut in Mathe.“ Die Erinnerung an vergangene Erfolge hilft auch - zum Beispiel Lernsituationen, in denen das Kind zuerst Schwierigkeiten hatte, diese aber überwunden hat.

Über die Schule schimpfen oder über die Hausaufgaben der Lehrerin meckern? „Auf keinen Fall im Beisein des Kindes“, warnt Hardeland. Die Worte der Eltern, so berechtigt sie für den Moment auch sein mögen, übertragen sich auf die Haltung des Kindes gegenüber der Schule. Ähnlich ist es mit eigenen Erlebnissen aus der Schule, ergänzt Goldenstein: „Es macht keinen Sinn, einem Grundschüler, der über Mathe klagt, zu erzählen, wie furchtbar man das Fach früher selber gefunden hat.“