Mehr als nur Affäre: Paar muss Gemeinsamkeiten ausloten
Essen (dpa/tmn) - Zuerst ist es nur eine Affäre - ohne Regeln und Verpflichtungen. Manchmal entstehen daraus aber für beide Beteiligten ernsthafte Gefühle. Doch wie damit umgehen?
Eine Affäre müsse aber keine Einbahnstraße sein, sagt Paartherapeut Rüdiger Wacker: „Es ist durchaus möglich, dass sich daraus eine Beziehung entwickelt. Einige Paare kommen übers Bett auf die Ebene der Kommunikation und der Nähe, bei anderen ist es umgekehrt.“ Damit aus einer zwanglosen Liaison mehr entstehen könne, sollten beide zunächst auch außerhalb des Betts Zeit miteinander verbringen und überlegen: Welche Dinge teilen wir noch? „Es geht darum herauszufinden, ob man auf seelischer Ebene zusammenfindet“, sagt Wacker.
Fürs Experimentieren dürfe sich das Paar mehrere Monate Zeit nehmen: „Bis zu einem halben Jahr ist realistisch“, sagt Wacker. Das reiche aus, um herauszufinden, ob der oder die andere als Partner oder Partnerin taugten. Wichtig sei, in dieser Phase immer wieder darüber zu reden, wo man stehe. Dabei sei nicht unbedingt ausschlaggebend, wie man seinen aktuellen Status benenne: „Der Begriff ist nicht so entscheidend, wie das, was man miteinander erlebt.“ Habe man das Gefühl, dass die Basis stimme, sollte man sich nicht zurückhalten und deutlich machen: „Ich möchte mit dir eine Zukunft planen.“