Mit dem Enkel on Tour: Gemeinsamen Urlaub sorgfältig planen
Kiel (dpa/tmn) - Bei einer gemeinsamen Reise können Großeltern mehr Zeit mit ihren Enkeln verbringen. Damit Oma und Opa sich auch entspannen können, sollte am Reiseziel Kinderbetreuung angeboten werden.
Viele Veranstalter haben darüber hinaus weitere Leistungen in petto.
Viele Familien leben weit entfernt von den Großeltern. Gemeinsame Reisen sind für Oma, Opa und Enkel eine seltene und besonders gute Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und zusammen etwas zu unternehmen. Die sorgfältige Planung der Großeltern-Enkel-Reise ist zwar noch keine Garantie, aber auf jeden Fall eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Urlaub.
Welches Transportmittel gewählt wird, ist vom Reiseziel abhängig. „Zwei von drei Großeltern-Kind-Reisen werden mit dem Auto unternommen. Die Bahn hat zwar mit sieben Prozent nur einen geringen Anteil, ist jedoch deutlich wichtiger als bei Eltern-Kind-Reisen“, sagt Bente Grimm von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR).
Mit dem Auto können auch Ziele abseits der großen Reiserouten bequem angesteuert werden. Vor Ort ist man mobil, vom Buggy bis zur Kuscheltierfamilie kann alles mitgenommen werden. „Das spart unter Umständen Zusatzkosten am Reiseziel“, sagt Martin Spantig, Geschäftsführer von Bayern Tourismus Marketing in München.
Mit Auto und Bahn sind besonders Ziele im Inland gut erreichbar. „Sie spielen bei Großeltern eine deutlich größere Rolle als bei Eltern“, sagt Grimm. In Deutschland selbst gebe es dann kaum Unterschiede: Regionen wie Bayern und die Küstenländer seien bei Großeltern und Eltern gleichermaßen beliebt.
Der konkrete Ort dagegen ist meist untergeordnet. „Wir beobachten keine regionalen Schwerpunkte für Großeltern-Enkel-Ferien. Vielmehr scheint das entscheidende Kriterium der Übernachtungsanbieter zu sein“, sagt Spantig. Dieser muss sowohl den Ansprüchen der Kleinsten als auch denen der älteren Mitreisenden genügen.
„Wichtig ist zunächst ein gesunder Mix aus Zonen zum Toben und zum Rückzug“, so Spantig. Ein großzügiger Spielplatz gehört also genauso dazu wie ein Liegestuhl in einer ruhigen Ecke des Gartens und vielleicht ein Wellnessbereich.
Natürlich haben die Großeltern viel Freude an gemeinsamen Aktivitäten mit den Enkeln. „Sie müssen jedoch darauf eingestellt sein, dass ein Urlaub mit Kindern auch Einschränkungen für sie mit sich bringt“, sagt Ursula Lenz, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) in Bonn.
„Ganz wichtig ist das Angebot der Kinderbetreuung: Die Enkel finden hier Spielkameraden, und die Großeltern können auch mal entspannen“, sagt Bernadette Prange von der Hotel-Kooperation Familienhotel in München. Manch ein Gastgeber bietet alternativ individuellen Babysitterservice.
Auch bei der Freizeitgestaltung müssen alle Interessen unter einen Hut gebracht werden. Ein Club-Urlaub mit Rund-um-die-Uhr-Animation ist genauso wenig geeignet wie eine mit Kulturprogramm beladene Städtereise.
Große Veranstalter wie Neckermann Reisen, TUI oder ITS bewerben die Großeltern nicht gezielt. Doch sie bieten eine große Auswahl an Hotelanlagen mit familienfreundlichen Angeboten für alle Generationen. Auch wenn in den Reisebeschreibungen häufig nur von Eltern die Rede ist, gelten die Pauschalen meist auch für begleitende Großeltern. Das sollte im Reisebüro auf jeden Fall gezielt hinterfragt werden, genau wie mögliche Preisvorteile: So gibt es vielfach Seniorenermäßigungen, die mit Kinderfestpreisen oder -rabatten gekoppelt werden können.