Nicht gegen Berufswunsch der Kinder anreden

Fürth (dpa/tmn) - Bei ihrem Berufswunsch nehmen sich jüngere Kinder häufig ihre Eltern als Beispiel. Doch nicht immer halten Mutter oder Vater ihren Job auch für den Nachwuchs geeignet. Trotzdem sollten sie nicht dagegen anreden.

Grundsätzlich sei es ein positives Signal, wenn sich Kinder für den Beruf der Eltern interessieren, erklärt Hermann Scheuerer-Englisch von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). Denn viele Kinder haben aufgrund der starken Trennung von Beruf und Familie bis zur Pubertät wenig oder keine Vorstellungen vom Berufsleben der Eltern.

Bis etwa zu ihrem zehnten Lebensjahr können Kinder noch wenig über die Vor- und Nachteile des elterlichen Berufs reflektieren. Bis dahin haben sie den Wunsch, ihre Eltern als Vorbilder zu sehen. Eltern können aber davon ausgehen, dass sich der Berufswunsch ihrer Kinder noch einige Male verändert. Erst ab der Pubertät setzen sich Jugendliche ernsthafter mit ihrer Zukunft auseinander. Das ist der richtige Zeitpunkt für Eltern, um offen über die Vor- und Nachteile ihres Berufs zu reden. Je weniger Mutter und Vater ihre Kinder dabei überreden wollen, umso überzeugender wirken ihre Gründe.