Precht: Eltern brauchen mehr Humor

Berlin (dpa) - Was brauchen Kinder? Ganz klar: Liebe. Aber auch Humor, sagt Schriftsteller Richard David Precht. Denn dieser sei die einfachste Art, mit den schwersten Dingen fertig zu werden.

Humor wird nach Ansicht des Schriftstellers Richard David Precht (48) beim Umgang der Eltern mit ihren Kindern unterschätzt. „So eine natürliche Gelassenheit, eine natürliche Autorität ist wichtig“, sagte Precht der „Berliner Morgenpost“ am Sonntag (5. Mai). „Und das Wichtigste neben der Liebe, was Eltern ihren Kindern mitgeben sollten und was immer unterschätzt wird, ist Humor.“ Dieser sei die einfachste Art, mit den schwersten Dingen fertig zu werden.

Das gelte auch für den Umgang mit der Schule. „Auf der einen Seite muss man die Schule ja irgendwie ernst nehmen, auf der anderen Seite ist Humor da sehr entlastend“, sagte Precht. Der Pubertät seines zehnjährigen Sohnes sieht er gelassen entgegen. Pubertät sei das Alter, in dem Eltern peinlich und anstrengend würden. „Das wird auch diesmal so sein. Wer sich gegen seine Eltern gar nicht auflehnt, der kriegt sicher später Probleme.“ Prechts Buch „Anna, die Schule und der liebe Gott“ hat gerade die Spitzen der Bestsellerlisten übernommen.

Streng gewesen sei er bislang beim Thema Computer, sagte Precht. Es es ihm wichtig gewesen, „dass mein Sohn keine Computerspiele macht, um seine eigene Fantasie nicht zu verlieren“. Dieser habe gerade einen iPod bekommen. „Den kann er kontrolliert ausleihen.“