Stotternden Kindern beim Sprechen Zeit lassen
Berlin (dpa/tmn) - Stotternde Kinder brauchen Zeit zum sprechen und sollten nicht von ihren Eltern unter Druck gesetzt werden. Die Anspannung der Eltern überträgt sich sonst schnell auf das Kind und bereitet noch größere Probleme.
Eltern sollten stotternde Kinder ausreden und ihre Sätze beenden lassen. Das rät Ingo Spitczok von Brisinski vom Bundesverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Berlin. Wichtig sei es, dem Kind Zeit zu lassen und es nicht mit gut gemeintem Zureden unter Druck zu setzen.
Spitczok rät, auch sich selbst zu beobachten. Seien Eltern angespannt, übertrage sich das auch auf das Kind. In dem Falle helfe es, einmal tief durchzuatmen und auf eine ruhige Stimme zu achten.
Stottern trete in vielen Fällen nur vorübergehend im Kindergartenalter auf. Halte es länger als sechs Monate an und entwickele das Kind Angst vor dem Sprechen, rät Spitczok zu einer Sprachtherapie, die mit einem Kinder- und Jugendpsychiater abgestimmt werden solle.