Ratgeber Auto-Leasing oder Finanzierung?

Wer die finanziellen Mittel für einen Autokauf nicht zur Hand hat, kann das Fahrzeug leasen oder finanzieren. Welches ist die beste Lösung?

Auto-Leasing versus Auto-Kredit
Foto: pixabay.com/shaniaculter

Wer sich einen Neuwagen anschaffen möchte, hat in der Regel drei Möglichkeiten: Die eleganteste und günstigste Lösung ist es sicherlich, den Kaufpreis in bar auf den Tisch des Autohändlers zu blättern. Die wenigsten besitzen allerdings die finanziellen Mittel, um einen fünfstelligen Betrag auf einen Rutsch auszugeben.

Trotzdem kann der Wunsch nach dem Traumwagen in Erfüllung gehen. Mit einer Finanzierung oder mittels eines Leasingvertrages steht der Pkw innerhalb weniger Tage in der eigenen Garage. Die Kosten werden in monatlichen Raten abgezahlt. Beide Modelle bieten verschiedene Vorteile!

Was ist bei einem Auto-Kredit zu beachten?

Bei einer Autofinanzierung wird beim Händler, dem Hersteller oder einem spezialisierten Finanzinstitut ein Kredit in der Höhe aufgenommen, die dem Kaufpreis entspricht. Dieser wird in der Regel in monatlichen Raten über einen festgelegten Zeitpunkt zurückgezahlt. Die Raten beinhalten sowohl die Tilgung als auch die Zinsen, welche der Kreditgeber für seine Dienstleistung berechnet.

Der Käufer wird bei diesem Modell zum Halter, jedoch nicht zum Eigentümer. Er muss nämlich den Fahrzeugbrief beim Kreditgeber zur Sicherheit hinterlegen. Mit der letzten Ratenzahlung und der kompletten Tilgung der Schuld bekommt der Käufer das Dokument ausgehändigt und das Fahrzeug geht in seinen Besitz über.

Welche Anforderungen werden für eine Finanzierung gestellt?

Grundvoraussetzungen für eine Autofinanzierung sind die Volljährigkeit und ein regelmäßiges Einkommen. Es liegt auf der Hand, dass sich das kreditgebende Institut vor der Vergabe eines Finanzierungspakets über die Bonität des Kreditnehmers informiert. Die Kreditwürdigkeit überprüfen die Banken mit diversen Datenbanken (z.B. ZEK), die positiv ausfallen sollte. Manche Geldgeber gewähren auch einen Kredit bei einem negativen ZEK-Eintrag. Dieser ist allerdings mit weitaus höheren Zinsen ausgestattet.

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass jede Bank eine eigene Kreditpolitik verfolgt, welche sich monatlich anpassen kann. Dies kann dazu führen, dass man schlechtere Konditionen erhält, wenn man sich nicht bei der richtigen Bank meldet. Allein schon eine Kreditanfrage kann dazu führen, dass bei einem Vergleich der Vergleich deutlich teurer ausfällt, als wenn die richtige Bank angesprochen worden wäre. Insbesondere in solchen Fällen macht es immer Sinn sich ein professionelle Kreditvermittler zu wenden, welche kostenlos und unverbindlich die eigene Situation analysieren.

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Was ist Leasing?

Leasing beschreibt die zeitweilige Überlassung eines Kfz an den Kunden durch einen Leasinganbieter. Die Zeitspanne beläuft sich in der Regel auf drei bis fünf Jahre. Auch in diesem Falle bleibt der Leasinggeber im Besitz des Fahrzeugs. Nach Ablauf des Vertrages geht der Wagen, im Gegensatz zur Finanzierung, nicht in den Besitz des Kunden über.

Der Leasingnehmer erhält lediglich die Nutzungsberechtigung. Zudem muss er dafür sorgen, dass das Auto gewartet und repariert wird. Er darf es nicht verkaufen und in vielen Fällen bleibt die Nutzung Dritter vertraglich untersagt. Nach Ablauf der Nutzungsvereinbarung kann der Kunde das Fahrzeug erwerben oder er gibt es an seinen Besitzer zurück.

Für das Recht, das Auto zu fahren, zahlt der Leasingnehmer während der gesamten Laufzeit monatlich eine Leasingrate. Diese soll unter anderem die Wertminderung ausgleichen, welche das Kfz erfährt. Die Höhe der Rate ist abhängig vom Fahrzeugmodell und dessen Leistung. Zudem spielen das Fahrzeugalter und die Kilometerleistung eine Rolle. Dabei gibt es zwei Varianten des Leasings:

Restwertleasing

Bei diesem Leasingmodell schätzt der Anbieter den Wertverlust, welches das Fahrzeug im Laufe des Leasingvertrags erleiden wird. Dieser wird vom Kaufpreis abgezogen, wodurch der voraussichtliche Restwert ermittelt wird. Der errechnete Betrag wird nun durch die Anzahl der Monate geteilt, über die der Leasingvertrag abgeschlossen wird. Diese Zahl ergibt die monatliche Nettorate, auf die noch eine zusätzliche Verzinsung anfällt.

Ist der Leasingvertrag abgelaufen, wird der reale Wert des Autos geschätzt. Unfälle, überdimensionale Gebrauchsschäden oder andere Faktoren können den Wert weiter mindern, sodass der geschätzte Restwert unterschritten wird. In diesem Falle muss der Leasingnehmer die Differenz tragen.

Kilometerleasing

Bei dieser Variante wird die Kilometerleistung zur Ermittlung der Leasingrate herangezogen. Bei Vertragsabschluss gibt der Leasingnehmer an, wie viele Kilometer er in etwa zurücklegen wird. Dabei gilt, je kürzer die angegebene Kilometerleistung, desto niedriger fallen die Raten aus.

Nach der Rückgabe des Autos wird die tatsächliche Kilometerzahl geprüft. Liegt diese unter der anfänglichen Schätzung, wird ein Teil der Kosten rückerstattet. Liegt sie darüber, muss der Kunde die Differenz begleichen.

Fazit

In der Regel lohnen sich Leasingverträge eher für Selbstständige, da die Kosten steuerlich anrechenbar sind. Zwar sind die Leasingraten um einiges günstiger als die einer Finanzierung. Nach Ablauf des Vertrages muss allerdings mit hohen Kosten gerechnet werden.

Eine Finanzierung dagegen ist steuerlich attraktiv, da die Kreditkosten steuerlich abziehbar sind. Des Weiteren sind die Versicherungskosten in der Regel tiefer. Nach der Rückzahlung des Kredits fallen keine Zusatzzahlungen an und das Fahrzeug geht bereits beim Kauf in Besitz des Kreditnehmers über. Damit fallen auch die Risiken weg, welche bei einer intensiven Nutzung des Fahrzeugs anfallen würden (Mehrkilometerkosten).