Die Nordrhein-Westfalen sorgen kaum fürs Alter vor

Das Engagement für die private Absicherung lässt nach. Das gilt besonders an Rhein und Ruhr.

Düsseldorf. Fast die Hälfte aller Berufstätigen (47 Prozent) will die private Altersvorsorge nicht mehr ausbauen. Die jährlich von der Postbank beim Institut Allensbach in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage mit 1553 Einzelinterviews führte zu dem bislang höchsten Wert, soweit es um die Verweigerung von mehr Altersvorsorge ging.

Von denjenigen, die mehr tun wollten, gaben die meisten das Eigenheim als Vorsorgestrategie an — gefolgt von Bausparverträgen und Immobilien als Anlageobjekt.

Die NRW-Bürger sorgen im Deutschland-Vergleich wenig mit privater Altersvorsorge für den Ruhestand vor. Nur 47 Prozent der Berufstätigen können im Ruhestand mit Einnahmen aus einer privaten Vorsorge rechnen. Im Bundesschnitt sind es 56 Prozent.

Über die Motive macht die Studie keine Aussage. Wohl aber gibt es Zahlen darüber, in welchen Bereichen die Menschen in unserem Bundesland weniger vorsorgen. So setzen nur 17 Prozent der heute Berufstätigen in NRW auf die Riester-Rente. In Gesamt-Deutschland sind es 23 Prozent der Berufstätigen. Auch gibt es unterdurchschnittlich wenige private Rentenversicherungen: 19 Prozent der NRW-Berufstätigen setzen hierauf, der Bundesschnitt liegt bei 21 Prozent. Lebensversicherungen mit einmaliger Kapitalauszahlung werden nur bei elf Prozent der NRW-Bürger Einnahmen liefern, im Bundesschnitt jedoch 15 Prozent.

Auch Aktien sind für NRW-Bürger kaum ein Thema. Nur fünf Prozent der Berufstätigen setzen bei der Altersvorsorge darauf. In Gesamt-Deutschland sind es acht, in West-Deutschland sogar neun Prozent.

Dass die NRW-Bürger zu wenig für ihre private Altersvorsorge tun, ist ihnen durchaus bewusst. 45 Prozent halten ihre eigenen Anstrengungen für nicht ausreichend.