Fonds als Kapitalsammelbecken für Anleger

Stuttgart (dpa/tmn) - Kann man mit einem Kapital von nur 5000 Euro Eigentum an einem ganzen Haus oder Unternehmen erwerben? Geht nicht? Geht doch - mit einem Fonds. Ein Fonds ist so etwas wie ein Kapitalsammelbecken, welches das Geld vieler Anleger sammelt und gemeinsam für alle investiert.

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„Die Verwaltungsgesellschaft kann das Geld der Anleger dann zum Beispiel in Immobilien, Aktien oder Zinspapieren anlegen,“ erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Wohin das Geld fließt, wird im sogenannten Verkaufsprospekt erklärt - nicht zu verwechseln mit dem Prospekt aus der Werbung.

Die Idee, Geld vieler Sparer einzusammeln und in größere Objekte zu investieren, ist schon alt: Der erste Fonds wurde nach Angaben des Fondsverbands BVI im Jahre 1774 in den Niederlanden aufgelegt. In Deutschland mussten Anleger bis 1950 warten, bis sie ihr Geld in Fonds anlegen konnten: Am 18. August legte damals die Fondsgesellschaft ADIG den „Fondra“ auf. „Die Grundprinzipien waren schon in den Anfängen dieselben: Die Anlegerrechte wurden in Prospekten festgeschrieben und das Kapital wurde gestreut, um das Risiko zu minimieren“, sagt Nauhauser. Und auch schon zu den Anfängen war die Anlage nicht kostenfrei: Denn die Investmentgesellschaften verlangen Entgelte für die Kapitalverwaltung.

Bei der Altersvorsorge spielen Fonds eine zentrale Rolle. „Die meisten Verbraucher haben in Fonds investiert, oft sogar ohne es zu wissen“, erläutert Nauhauser. „Abgesehen vom direkten Kauf von Fondsanteilen sind viele meist über private Lebens- oder Rentenversicherungen oder über eine betriebliche Altersversorgung indirekt an Fonds beteiligt.“ Denn auch Rentenversicherer legen ihr Geld in Fonds an. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Risikostreuung von Fonds. „Die ist gesetzlich festgeschrieben“, sagt Nauhauser. „Was aber nicht heißt, dass alle Fonds gleich sicher sind.“