Finanz ABC Nachhaltige Geldanlage: Gutes tun mit dem Ersparten
Stuttgart (dpa/tmn) - Gutes tun mit dem eigenen Vermögen? Anleger, denen das wichtig ist, suchen nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Doch was ist nachhaltig? „Eine gesetzliche Definition dafür gibt es nicht“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
„Das ist eine philosophisch auch nicht ganz einfache Frage.“ Grundsätzlich sind drei Vorgehensweisen geläufig, nachhaltige Geldanlagen zu bestimmen: Negativkriterien, Positivkriterien oder der Best-in-Class-Ansatz. „Bei Negativkriterien sind bestimmte Geschäftsfelder ausgeschlossen, zum Beispiel Atomenergie oder Waffenherstellung“, erklärt Nauhauser. Bei Positivkriterien werden hingegen gezielt Investitionen in Geschäftsfelder und Unternehmen gelenkt, die etwa bestimmte soziale Standards einhalten, oder besonders umweltfreundlich arbeiten. „Nach dem Best-in-Class-Ansatz wird grundsätzlich in alle Branchen investiert, allerdings nur in Unternehmen, die innerhalb ihrer Branchen nach bestimmten Kriterien als besonders nachhaltig gelten.“
Anleger, die nachhaltige Kriterien bei der Geldanlage berücksichtigen wollen, haben angesichts der vielfältigen Angebote folgendes Problem: „Sie müssen für sich selbst festlegen, wie sie Nachhaltigkeit definieren und daraufhin gezielt das Produkt auswählen, die den eignen Erwartungen gerecht werden“, sagt Nauhauser. „Nun werden die Angebote aber mit Werbeaussagen von Produkt- und Siegelanbietern angepriesen, die niemand überprüfen kann“, gibt er zu bedenken. Abgesehen von Aspekten der Nachhaltigkeit ist vor jeder Anlageentscheidung zu prüfen, ob die Anlageform den persönlichen Bedürfnissen an Sicherheit, Rentabilität und Liquidität entspricht.
Grundsätzlich gilt: Als nachhaltige beworbene Geldanlagen bergen ähnliche Chancen und Risiken wie konventionelle Anlagen. Eine höhere Risikobereitschaft ist grundsätzlich mit einem höheren Verlustrisiko, aber auch höheren Rendite-Chancen verbunden.