Niedriges Zinsniveau drückt Sparzinsen weiter
Berlin (dpa/tmn) - Zinsen für das Ersparte gibt es derzeit kaum. Gute Angebote, die zumindest die Inflationsrate ausgleichen, finden Sparer aber dennoch. Wer mehr Rendite will, sollte seine Anlagestrategie überprüfen.
Das anhaltend niedrige Zinsniveau drückt auch die Zinsen für Sparer weiter nach unten: Gute Anbieter zahlen derzeit rund 1,5 Prozent für Tagesgeld und bis zu 2,2 Prozent für Festgeld mit einer Laufzeit von drei Jahren, haben die Experten der Stiftung Warentest für die Zeitschrift „Finanztest“ (Heft 01/2015) ermittelt. Im Vergleich von mehr als 120 Banken sind die Zinsen damit den Angaben zufolge im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr noch einmal um ein paar Zehntel gesunken. Die Inflationsrate von derzeit 0,6 Prozent können Sparer mit den guten Angeboten aber ausgleichen.
Anleger sollten vor dem Jahreswechsel daher noch einmal einen kritischen Blick in ihr Depot werfen. Wer nur wenig Zinsen erhält, sollte sich nach besseren Angeboten umsehen. Wichtig ist aber auch zu überlegen, ob die Anlagestrategie - also die Aufteilung auf sichere und chancenorientierte Produkte - noch stimmt, rät die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften.
Wie hoch jeweils der Aktien-, Anleihe- oder Immobilienanteil eines Portfolios sein soll, ist allerdings nicht leicht zu entscheiden. Zur Orientierung hilft eine Faustregel: „Anteil chancenorientierter Anlagen gleich 100 minus Lebensalter“. Konkret heißt das: Jüngere Sparer legen einen größeren Teil ihres Geldes in renditeträchtigere Produkten an, Ältere verringern den Anteil an chancenorientierten Anlagen, um das Kapital zu erhalten.
Auf lange Sicht machen sich Unterschiede bei der Rendite durchaus bemerkbar: Eine Sparrate von 100 Euro monatlich ergibt ohne Zinsen nach 30 Jahren eine Summe von 36 000 Euro vor Kosten. Fließt das Geld in einen Sparplan, der 2 Prozent Rendite bringt, steigt die Summe nach 30 Jahren auf rund 49 000 Euro. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Wertentwicklung von 5 Prozent verfügt der Sparer nach 30 Jahren insgesamt über rund 82 000 Euro.