Teurer Dispokredit - Ratenkredit ist meist günstiger
Berlin (dpa/tmn) - Viele Banken verlangen von ihren Kunden laut Stiftung Warentest noch immer überhöhte Zinsen fürs Konto-Überziehen. Wer ins Minus rutscht, muss demnach Dispozinsen von bis zu 14,25 Prozent zahlen.
Der Dispokredit ist teuer: Bis zu 14,25 Prozent Zinsen zahlen Kunden dafür, wenn sie ihr Konto überziehen. Das hat die Stiftung Warentest ermittelt. Im Schnitt liegt der Dispozins bei 10,65 Prozent, heißt es in der Zeitschrift „Finanztest“ (Heft 10/2014). Nach Ansicht der Warentester müsste ein fairer Dispozins derzeit deutlich unter zehn Prozent liegen, denn die Banken selbst können sich Geld zu historisch niedrigen Konditionen leihen. Nach der jüngsten Senkung des EZB-Leitzinses auf das Rekordtief von 0,05 Prozent hatten zwar mehrere Banken angekündigt, ihre Überziehungszinsen zu senken - allerdings nur geringfügig auf immer noch zweistellige Werte.
Benötigen Bankkunden einen größerer Geldbetrag für längere Zeit, kann es lohnen, einen Ratenkredit aufzunehmen und umzuschulden. Hierbei sind die Zinssätze meist günstiger. Ein Beispiel: Leiht sich ein Kunde 1000 Euro, muss er bei einem Ratenkredit mit einem Zinssatz von 6,5 Prozent nach zwölf Monaten 35,56 Euro an Zinsen zahlen. Zum Vergleich: Wer genauso lange dauerhaft mit 1000 Euro im Minus ist, muss bei einem angenommenen Dispozins von 10,65 Prozent fast 107 Euro Zinsen zahlen. Nach sechs Monaten im dauerhaften Minus werden über 53 Euro Zinsen fällig. Wird das Konto nur für zehn Tage überzogen, zahlt der Kunde 2,96 Euro.
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