„Finanztest“ Wechselformular für neues Girokonto sorgt für Probleme

Berlin (dpa/tmn) - Der Kontowechsel soll für Kunden einfach sein. Deshalb müssen Banken sie dabei unterstützen. Eine Stichprobe der Zeitschrift „Finanztest“ (5/2018) mit sechs Onlinekunden zeigt allerdings, dass der Wechsel nicht immer problemlos funktioniert.

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Ein Grund: Der Gesetzgeber hat für den Wechsel ein völlig unverständliches Formular entwickelt, das durch Umfang, Aufbau und Sprache eher vom Kontowechsel abschreckt, befinden die Experten.

Auf mindestens drei Papierseiten gibt es für die Bankkunden in drei Abschnitten über 50 Möglichkeiten, Kreuze zu setzen, damit alte und neue Bank Daten austauschen und die Zahlungsvorgänge übertragen können. Das Wechselsystem nach Ansicht der Stiftung Warentest ist deshalb fehleranfällig.

In der Praxis passierte es etwa, dass Daueraufträge nicht übernommen wurden. Testkunden mussten diese selber bei der alten Bank löschen und bei der neuen wieder einrichten. Auch wurden Zahlungspartner nicht immer zuverlässig informiert. In einem Fall kam es deshalb zu kostenpflichtigen Rücklastschriften.

Neben dem gesetzlichen gibt es bei vielen Banken auch noch einen eigenen digitalen Kontowechselservice, den die Testpersonen laut „Finanztest“ nahezu reibungslos nutzen konnten. Aber auch er ist keine Garantie für gutes Gelingen. In einem Fall scheiterte die Testperson, weil die Technik der alten Bank nicht passte.

Wer ein neues Konto hat, sollte sich nicht völlig auf den Wechselservice verlassen. Kunden sollten bereitgestellte Listen mit Buchungen der vergangenen sechs Monate und wichtigen Zahlungspartnern besser überprüfen. Das alte Konto bleibt sicherheitshalber noch zwei Monate mit etwas Guthaben darauf bestehen. So vermeiden Kunden Fehlbuchungen. Sie können das alte Konto schließen, wenn alle Zahlungspartner informiert und sämtliche Buchungen übertragen sind.