AB0, Rhesus, Kell: Die eigene Blutgruppe kennen

Hamburg (dpa/tmn) - A, B, AB oder 0? Rhesus positiv oder negativ? Viele Menschen kennen ihre Blutgruppe nicht. Müssen sie auch nicht zwingend. Denn bei Bedarf testen Ärzte ohnehin die Blutgruppe, wenn diese Werte relevant sind, zum Beispiel bei Schwangerschaften.

Aber es könne auch nicht schaden, seine Blutgruppe zu kennen, sagt Birgit Stürmer, die als Entnahmeärztin beim Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Lütjensee bei Hamburg arbeitet.

Wie erfährt man seine Blutgruppe?

Bei jedem Blutspender wird immer wieder die Blutgruppe bestimmt, damit das gespendete Blut fehlerfrei beschriftet werden kann. Beim DRK erhalten Spender rund vier Wochen nach der ersten Spende ihren Spendeausweis zugeschickt, in dem die drei Blutgruppen AB0, Rhesus und Kell angegeben sind. Andere Dienste wie etwa Haema senden den Ausweis ebenfalls nach der Erstspende. Das ist kostenlos.

Geht die Versorgung schneller, wenn die Blutgruppe klar ist?

Manche denken, dass sie in Notfällen schneller mit Blut versorgt werden können, wenn sie ihre Blutgruppe kennen oder diese in ihrem Blutspendeausweis steht. Doch das stimmt nicht. Vor jeder Transfusion wird die Blutgruppe des Empfängers geprüft, erklärt Stürmer. „Nur die Angaben auf dem Ausweis reichen nicht.“ Es wird immer gecheckt.

Was bringt es dann eigentlich, seine Blutgruppe zu kennen?

Birgit Stürmer räumt ein: Zwingend sei es nicht, dass man seine Blutgruppe kennt. Bei Bedarf testen Ärzte ohnehin die Blutgruppe, wenn diese Werte relevant sind, zum Beispiel bei Schwangerschaften. „Aber es kann nicht schaden und ist auch einfach interessant.“ Etwas praktischen Nutzen könne das Wissen durchaus haben. Wer zum Beispiel 0- ist, wie nur sechs Prozent der Bevölkerung, dessen Blut kann sehr vielen Menschen helfen. „Es ist ein Universal-Spenderblut“, erklärt Stürmer. Blut der Gruppe AB ist dagegen bei Plasma-Spenden begehrt, weil es dort jedem Empfänger transfundiert werden kann.