Stuttgarter Slow-Food-Messe Alt, aber nicht oll: Was Ahle Wurscht so besonders macht

Stuttgart (dpa/tmn) - Frisch geschlachtetes Schweinefleisch, das noch warm verarbeitet wird: Ahle Wurscht ist eine nordhessische Spezialität. „Ahl“ bedeutet „alt“ und bezieht sich auf die lange Lagerung: Sie kann bis zu einem Jahr dauern.

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„Das Besondere ist außerdem, dass wir Schweine schlachten, die um ein Jahr alt sind“, erklärte Rainer Manß vom Teichhof in der Nähe von Kassel auf der Messe Slow Food (noch bis 23. April). Der Betrieb stellt die Wurst aus hauseigener Schlachtung selbst her. In der Industrie sind die Tiere dagegen schon mit vier Monaten schlachtreif.

Je älter das Schwein ist, desto mehr Muskulatur hat es. Das Fleisch bekommt dadurch ein besonderes Aroma. „Wir verarbeiten fast alle Teile vom Schwein. Gewürzt wird dann nur mit Salz, Pfeffer, eingelegtem Knoblauch, Piment, Kümmel und einer Prise Zucker“, sagt Manß. Einmal pro Woche werden die Würste per Hand abgewaschen, eine Maschine gibt es dafür nicht. Zu kaufen gibt es die Ahle Wurscht rund oder „strack“ - das bedeutet gerade.

Und wie schmeckt Ahle Wurscht? „Kräftig, würzig, mit einem guten Biss.“ Sie macht sich gut als Brotbelag oder einfach pur für zwischendurch. Zugegebenermaßen ist die Ahle Wurscht nicht gerade fettarm - was einen aber nicht abschrecken sollte, findet Manß. „Das Fett sorgt dafür, dass die Wurst nicht trocken wird.“