Behandlung von Ebola-Patient in Hamburg weiter ungewiss

Hamburg/Freetown (dpa) - Die Behandlung eines Ebola-Patienten aus Westafrika in Deutschland ist weiter ungewiss. Die Hamburger Gesundheitsbehörde erwarte im Laufe des Tages dazu weitere Informationen, sagte ein Sprecher.

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Er halte es aber eher für unwahrscheinlich, dass der Mann in die Hansestadt gebracht werde. So müsse der Erkrankte etwa transportfähig sein.

Die Weltgesundheitsorganisation hatte beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angefragt, ob der Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort betreut werden könnte. Unbestätigten Berichten zufolge könnte es sich um den führenden Ebola-Experten Sheik Umar Khan aus Sierra Leone handeln, der im Kampf gegen Ebola in seiner Heimat viel bewegt hat.

Es haben sich schon viele Ärzte und Krankenschwestern während der Arbeit angesteckt. Die meisten überlebten nicht. Bereits vor wenigen Wochen war ein ugandischer Arzt in Liberia gestorben, am Wochenende erlag einer der führenden Mediziner des John F. Kennedy Medical Center in Monrovia der Krankheit. Auch zwei Amerikaner, die für eine Hilfsorganisation arbeiten, sind erkrankt.

Die bisher schwerste Ebola-Epidemie aller Zeiten war im März in Guinea ausgebrochen und hatte sich schnell in die Nachbarländer Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Vor wenigen Tagen wurde ein erster Fall in Nigeria bekannt.

Das größte Problem bleibe weiterhin die Skepsis der Menschen gegenüber den Ärzten, sagte die Sprecherin des Roten Kreuzes in Afrika, Katherine Mueller, nach einem Besuch in Sierra Leone. Viele Menschen mit Ebola-Symptomen wendeten sich an traditionelle Heiler statt an die Gesundheitszentren. Auch blieben viele Westafrikaner der Auffassung, dass Ebola gar nicht existiert.

Es handelt sich um den ersten Ausbruch der Krankheit in Westafrika. Neuen WHO-Zahlen zufolge gab es insgesamt bis zum 23. Juli 1201 Fälle, 672 Menschen starben an der Seuche.